«Parque Via» siegt beim 61. Filmfestival von Locarno

Der Liebling der Kritiker, und der allererste Beitrag im internationalen Wettbewerb, gewann beim 61. Filmfestival in Locarno den Goldenen Leoparden, der 90'000 Franken wert ist. Die sehr ruhige und auch komische Geschichte aus Mexiko zeigt einen alten Indio, der eine leere Villa bewacht.

Viel mehr als seine Kontakte mit der Besitzerin und einer Prostituierten sieht man in dem sozialkritischen Drama von Enrique Rivero offenbar nicht. Die Jury mit dem Schweizer Regisseur Dani Levy zeichnete auch «33 Scenes from Life» mit Julia Jentsch mit einem Spezialpreis aus.

Die Schweiz kann sich über Sieg in der Sektion «Cinéastes du Présent» freuen: Der Dokumentarfilmer Fernand Melgar («Exit») berichtet in «La Forteresse» über ein Asylbewerberzentrum im Kanton Waadt. Das Werk soll 2009 in den Schweizer Kinos starten.

Darstellerpreise erhielten die italienische Schauspielerin Ilaria Occhini und der Darsteller Tayanç Ayaydin. Der Leopard für das beste Debüt ging an den dunklen Film «März» aus Österreich.

Die Kommentatoren waren sich grösstenteils einig: Der Wettbewerb war dieses Jahr eine Qual mit schwerer Kost, das Programm auf der Piazza Grande überzeugte nicht, wobei die Veranstalter für den vielen Regen nichts konnten. Auch die Diskussionen über Stars oder keine Stars führten auf keinen grünen Zweig. Der von vielen geschätzte Schweizer Beitrag im Wettbewerb, Lionel Baiers «Un autre homme», ging zudem leer aus.