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Hollywood und die Politik

Bruno Amstutz
News: Bruno Amstutz

Die Ernennung von Senator Joseph Lieberman als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten im Team von Al Gore liess die Studiobosse in Hollywood leer schlucken. Lieberman ist ein heftiger Kritiker der Filmindustrie und machte auch gleich klar, was Hollywood von ihm als Vizepräsidenten zu erwarten hätte.

Hollywood und die Politik

In einer Attacke gegen die Walt Disney Co. befand Lieberman, deren Produkte würden die amerikanischen Kinder und die amerikanische Kultur verderben. Unklar blieb, ob der Senator kinderschädliche Einflüsse in Disney’s Trickfilmen wie etwa «Tarzan» entdeckte, oder in Streifen, die über Disney’s Vertriebe wie zum Beispiel Touchstone verbreitet werden. Dann kämen auch Streifen wie etwa «Con Air» oder «Coyote Ugly» in Frage.

Liebermans Kritik bringt keine neuen Argumente: Zuviel Sex, zuviel Gewalt, keine Vermittlung von Wertvorstellungen für den holden amerikanischen Nachwuchs. Neu ist aber die Perspektive, die der potentielle Vizepräsident in Aussicht stellt: Lieberman drohte, wenn die Filmindustrie nicht selbst Grenzen setze, würde er die Einschränkung des schädlichen Einflusses aus Hollywood per Gesetz durchsetzen. Schöne Aussichten. Mit Lieberman als Vize müssen wir uns wohl auf noch seichtere Massenproduktionen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten gefasst machen.

16. August 2000

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