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Bedauernswerter Michael Madsen

Constantin Xenakis
News: Constantin Xenakis

Michael Madsen, der in Nebenrollen häufig als sadistischer Bösewicht brilliert, hat sich die Hauptrolle in einem der wichtigsten Filme der neunziger Jahre entgehen lassen.

Bedauernswerter Michael Madsen

Er gehört nicht zu den Superstars, doch hat er in seiner Paraderolle als sadistischer Bösewicht in Filmen wie «Reservoir Dogs» oder «Donnie Brasco» jeweils einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Er ist einer jener Darsteller, deren Gesicht einem in Erinnerung bleibt, deren Namen man aber schnell wieder vergisst. Kürzlich gab Michael Madsen denn auch seinem Bedauern und Frust über den Verlauf seiner Karriere Ausdruck. Es hätte sich für ihn Mitte der neunziger Jahre nämlich alles ändern können... Nachdem er in «Reservoir Dogs» voller Genuss einem Polizisten das Ohr abgeschnitten hatte, bot ihm Quentin Tarantino an, in seinem nächsten Film wieder mit dabei zu sein. Einer verwickelten Geschichte, wo Killer über Fussmassagen philosophieren und vor dem Morden die Bibel zitiert wird. Nur erhielt Michael Madsen gleichzeitig das Angebot von Kevin Costner, in dessen neuen Western mitzuspielen, und entschied sich gegen Tarantino. Costners Western entpuppte sich als künstlerischer und kommerzieller Super-Flop, während «Pulp Fiction» zu einem neuen Meilenstein der Filmgeschichte wurde und Hauptdarsteller John Travolta zu einem überwältigenden Comeback verhalf. Resultat: Tarantino wurde zum neuen Star und Wunderkind hochgejubelt, John Travolta dreht jedes Jahr drei schlechte Filme, für die er 20 Millionen Dollar einheimst, und Michael Madsen wird sich bis auf Weiteres als Schurke in Nebenrollen sein Leben verdienen müssen.

13. März 2001

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