Winnie-The-Pooh: Blood and Honey Grossbritannien, USA 2023 – 84min.

Filmkritik

Puh, wie daneben!

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Ein Kinderbuchheld wird zum blutrünstigen Wüterich: In seinem unabhängig produzierten Horrorstreifen verpasst Rhys Frake-Waterfield dem knuffigen Teddybär Winnie Puuh eine düstere Note. Was ein knackig-trashiges Vergnügen hätte werden können, entpuppt sich als satter Fehlschuss. Spannend oder auf satirische Weise clever ist hier fast nichts.

Einst war Christopher Robin (Nikolai Leon) der beste Freund von Winnie Puuh und Ferkel. Doch mit dem Start seiner Studienzeit hörten seine Besuche im Hundert-Morgen-Wald schlagartig auf. Wütend über den Verrat beginnen der Bär (Craig David Dowsett) und sein grunzender Begleiter (Chris Cordell), Jagd auf Menschen zu machen. Fünf Jahre nach dem Bruch mit Christopher nehmen die beiden die Clique um Maria (Maria Taylor) ins Visier, die sich im Grünen von einem Stalking-Trauma erholen will.

Warum kommt ausgerechnet im April 2023 eine Horrorversion der Winnie-Puuh-Geschichte ins Kino? Ganz einfach: Anfang 2022 lief das Urheberrecht am 1926 veröffentlichten Buch von A. A. Milne und E. H. Shepard aus. Rhys Frake-Waterfield konnte sich also am Stoff bedienen und hatte, so wird im Pressematerial betont, einen Slasher mit rabenschwarzem Humor im Sinn.

Herausgekommen ist allerdings ein planloser Film, dessen Unzulänglichkeiten ein irgendwie gearteter Indie-Charme, wenn er denn vorhanden wäre, nicht ausgleichen könnte. Der Regisseur beweist kaum Gespür für gruselige Stimmungen, lässt eine Riege von uninteressanten Pappfiguren aufmarschieren, flüchtet sich in willkürliche Torture-Porn-Einlagen, zieht plump die Nacktkarte und steckt seine Killer in lächerliche Masken. Beunruhigend ist eigentlich nur eins: Eine Fortsetzung und weitere finstere Klassikerneuinterpretationen, die alle in einem gemeinsamen Erzähluniversum spielen sollen, sind bereits in Arbeit.

24.04.2023

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Kommentare

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Taz

vor 11 Monaten

Ein Graus. Schlechte Masken, keine Story und noch nicht mal Figuren, mit denen man einigermassen mitfiebern könnte. Da passt wirklich gar nichts zusammen. Ein Ärgernis, dass solche Filme einen CH-Kinostart bekommen.


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