The Killer USA 2023 – 118min.

Filmkritik

Gebrauchsanleitung für Auftragsmörder

Filmkritik: Damien Brodard

Regisseur David Fincher («Fight Club», «Sieben») setzt sein Netflix-Abenteuer fort und kreiert gemeinsam mit dem Schauspieler Michael Fassbender den methodischen Thriller «The Killer», der auf einer Graphic Novel basiert und im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig vorgestellt wurde.

Nach einem Überfall auf seine Freundin macht es sich ein Auftragskiller (Michael Fassbender) zur Aufgabe, die Täter aufzuspüren und zu eliminieren. Der eiskalte und organisierte Killer beginnt jedoch zwischen den Morden die Natur seines Handelns zu hinterfragen.

Jeder neue Film von David Fincher ist ein Ereignis in der Filmwelt, egal ob er in den Kinos oder auf den Streaming-Plattformen erscheint – «The Killer» ist keine Ausnahme. Der Regisseur von «Sieben» (1996) beweist wieder einmal sein beeindruckendes technisches Können, sowohl was die millimetergenaue Kameraführung als auch die kontrastreiche Kameraarbeit von Erik Messerschmidt betrifft.

Der Film wird von einer präzisen Montage begleitet, die die Handlung perfekt aufteilt, sodass sie leicht verständlich und flüssig ist. Kalt und berechnend wie sein Protagonist hat Fincher einen äusserst effektiven Thriller geschaffen, dessen atemlose Action- und Spannungssequenzen besonders furchteinflössend sind.

In einer fast völlig stummen Rolle, wenn man von dem etwas aufdringlichen Voice-over absieht, schlüpft Michael Fassbender mit verblüffender Natürlichkeit in das Kostüm eines einschüchternden Auftragskillers, während er sich eine Handvoll spontaner, aber immer willkommener komödiantischer Versatzstücke gönnt. Tatsächlich trägt der deutsch-irische Schauspieler die Verantwortung für den Film fast allein, da die Nebenfiguren bestenfalls Zielscheiben sind und so gut wie gar nicht existieren.

Die Selbstreflexion des Mörders ist im Allgemeinen überzeugend, aber das Drehbuch ist an sich nicht besonders interessant, abgesehen davon, dass es einen roten Faden gibt, der jede Schlüsselsequenz verbindet. Darüber hinaus leidet die Handlung unter einer redundanten Struktur, die das Interesse an den Ereignissen leider schmälert. Neben dem erzählerischen Aspekt ist auch die Musik von Trent Reznor und Atticus Ross enttäuschend.

«The Killer» ist trotz des durchaus ansprechenden und technisch ausgefeilten Konzepts ein effektives, aber im Vergleich zu Finchers anderen Filmen eher unbedeutendes Werk. Das ist eine kleine Enttäuschung. Von einem Film, der im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig lief, hätte man wahrscheinlich etwas mehr erwarten dürfen.

23.10.2023

3.5

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Kommentare

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dulik

vor 2 Monaten

Ein sehr atmosphärischer Thriller mit einem starken Michael Fassbender in der Rolle eines Auftragskillers. "The Killer" ist ein tolles Beispiel dafür, dass Spannung nicht durch unzählige Explosionen oder Schiessereien, sondern durch ein gutes Drehbuch entsteht.
8/10


Fred

vor 5 Monaten

Eiskalt und berechnend: So muss ein Auftragskiller sein.
Trotzdem wird der Killer in diesem Film nicht als hinterhältiger Bösewicht dargestellt,
sondern vielmehr als ein Mensch am Rande der Gesellschaft,
mit seinen ganz eigenen (abgründigen!) philosophischen Anschauungen.
Auch wenn nur wenig "Krach-Bumm-Action" drin vorkommt,
ist dieser Film doch spannend und interessant gemacht,
und er wirft jede Menge moralische Fragen auf.Mehr anzeigen


ch31415

vor 6 Monaten

Ein völlig überflüssiger und nichtsnutziger Film... ohne Logik, ohne roten Faden, ohne Verstand...


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