Ténor Frankreich 2022 – 100min.

Filmkritik

Ténor

Filmkritik: Maxime Maynard

Als Sohn des berühmten Filmemachers Claude Zidi («Les Sous-doués», «Les Ripoux») präsentiert Claude Zidi Jr. seine erste Solo-Regiearbeit, nachdem er 2018 «Les Déguns» im Duo mit Cyrille Droux gedreht hat. Eine nette Komödie, die man sich leicht ansehen und ebenso leicht vergessen kann.

Antoine (Mohamed Belkhir) aus der Pariser Banlieue verbingt seine Zeit zwischen Sushi-Lieferung, Wirtschaftsunterricht und Rap-Battles. Bei einem Einkauf kreuzt er den Weg von Madame Loyseau (Michèle Laroque), einer Lehrerin für Operngesang, die direkt das latente Talent des jungen Mannes erkennt. Berührt von den Emotionen dieser Kunst, die so weit von seinem Viertel und seiner Umgebung entfernt ist, beginnt Antoine eine Ausbildung, die sein Leben umkrempeln wird.

Und schon geht es wieder los. Wieder einmal zeichnet das französische Kino mit seiner Leidenschaft für Sozialkomödien das Porträt zweier gegensätzlicher Welten, die jedoch durch die Kunst versöhnt werden. Ein in den letzten Jahren immer wiederkehrendes Thema, das bereits in «Haute Couture», «La mélodie» oder auch «Au bout des doigts» präsent war und das sich «Ténor» mit lyrischen Arien und Rap-Battles aneignet. Ein immer wieder überraschendes, aber verführerisches Nebeneinander. Und auch wenn die Originalität der Geschichte eindeutig fragwürdig bleibt, können die Macht der Musik und die perfekte Besetzung überzeugen.

Der in der Sendung «The Voice» entdeckte MB14, der mit bürgerlichem Namen Mohamed Belkhir heisst, beeindruckt durch seine Natürlichkeit und seinen Rap-Flow. Eine angenehme Überraschung, die seiner ersten Filmrolle eine willkommene Frische verleiht. Der grosse Name des frankophonen Kinos, Michèle Laroque, spielt hier eine Rolle, die wunderbar zu ihrem Spiel passt und bietet eine angenehme Leistung als Gesangslehrerin. Um der Authentizität willen laufen echte Künstler aus der Opern- und Rap-Welt, wie Roberto Alagna und Emkal, über die Leinwand. Die Chemie, die von der Besetzung ausgeht, bezaubert, was durch die wunderschönen Kulissen der Oper Garnier noch verstärkt wird.

Der von Cyril Hanouna mitproduzierte Spielfilm ist in seinem Ansatz durchaus konform und wird dennoch einige echte Schmunzler hervorrufen. Der Film «Ténor» verliert sich langsam in den Untiefen des Melodrams und wird in letzter Minute durch ein ergreifendes Finale gerettet.

Übersetzung aus dem Französischen von Maxime Maynard durch Zoë Bayer.

01.11.2022

3

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Kommentare

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Patrick

vor einem Jahr

Ein Film der zeigt man soll das Durchziehen was einem am Herzen liegt egal was die anderen Denken.MB14 spielt seine Rolle mit viel Herzblut daher kan das Movie Punkten.Storymässig nichts neues aber ein Feelgood Movie ist es dennoch.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


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