Liebesdings Deutschland 2022 – 100min.

Filmkritik

Du warst cooler, als wir dich noch nicht kannten

Filmkritik: Nicole Janssen

Anika Decker präsentiert mit «Liebesdings» ihren dritten Film als Regisseurin nach «Traumfrauen» (2015) und «High Society» (2017). Elyas M’Barek zeigt sich als Schauspielstar an der Seite von Boulevardjournalistin Bettina Bamberger (Alexandra Maria Lara) und der Off-Theater «3000» Leitung Frieda (Lucie Heinze) in seiner feministisch romantischen Komödie.

Die glamourösen Vorteile einer Schauspielkarriere haben auch eine Kehrseite. Marvin Bosch (Elyas M’Barek) kann kaum einen Schritt unbeobachtet machen. Ständig stürmen ihm verliebte Fans und Journalisten hinterher. Der Star nimmt dies dank seiner Kindheitsfreundin und Managerin Samira locker und erlaubt der Boulevardjournalistin Bettina Bamberger (Alexandra Maria Lara) vom vorgeschriebenen Interviewscript abzuweichen. Diese versucht ihn zu provozieren, indem sie seine schwere Kindheit, den Verlust seiner krebserkrankten Mutter und seinem alkoholsüchtigen Vater anspricht.

Marvin flüchtet bei einem Spaziergang vor seiner Premiere in das feministische Offtheater «3000» und trinkt dort versehentlich einen «Muntermacher»-Tee einer Darstellerin des Theaters und erlebt einen unglaublichen Rausch. Um nicht weitere negative Schlagzeilen nach dem Interviewausraster zu generieren, taucht er temporär bei der Theaterleitung Frida (Lucie Heinze) unter.

Neben der Rettung des Theaters, Marvins Karriere, der traumatisierten Kindheit des Schauspielers und seiner Jugendkriminalität versucht der Film aktuelle Themen der Gesellschaft wie Feminismus für die breite Masse des Kinos aufzubereiten. Begriffe wie «Cis» oder die Anatomie der Klitoris sind dabei humorvoll verpackt und werden beim ein oder anderen einen kleinen Lacher hervorlocken. Jedoch hat der Film trotz dieser Intention nicht viel Neues zu bieten, der bekannte Humor wertet die überladene Story auf.

Ein wenig Schwung bringt die spitzzüngige Journalistin Bettina Bamberger (Alexandra Maria Lara), die im Laufe des Films doch so etwas wie Mitgefühl zu entwickeln scheint. Die Lehre des Films geht jedoch im Konstrukt der Ereignisse unter. Der Film vermittelt oberflächlich Werte wie Wiedergutmachung, Freundschaft, Loyalität und Empathie, schöpft dieses Potenzial nicht vollständig aus. Für jeden, der sich mit flachem Humor und einer klassischen Komödienromanze zufrieden gibt, ist der Film genau das Richtige.

07.07.2022

2.5

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Kommentare

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Patrick

vor einem Jahr

Ein Schräger und Skurriler Einblick in das Showbusiness in den Comedy~Club sowie in die Welt des Theaters.Fazit:Kurzweilig und Amüsant bei dem der Film~Experte & Moderator: Steven Gätjen ein Kurz Auftritt hat.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


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