Die Gespensterjäger - Auf eisiger Spur Österreich, Deutschland, Irland 2015 – 100min.

Filmkritik

Hui Buh

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Bastian Pastewka hat man in letzter Zeit vor allem gehört. Er hat zahlreichen Kino-Figuren seine Stimme geliehen, bei der deutschen Produktion Gespensterjäger hat man jedoch auch seine Mimik genutzt, um Hugo Persönlichkeit zu verleihen. Das Ergebnis darf als gelungen bezeichnet werden.

Der kleine Tom hat erst Angst vor Gespenst Hugo, freundet sich dann jedoch mit ihm an. Denn der grüne, schleimige Hugo hat mindestens ebenso viel Angst wie Tom – allerdings vor einem Monster, das sich in einem Landhaus breit gemacht und eine Bedrohung für die ganze Welt ist. Da trifft es sich gut, dass Tom eine Gespensterjägerin kennen lernt, die in ihrer Firma in Ungnade gefallen ist, aber selbstständig für Sicherheit sorgen will. Das ungleiche Trio macht sich also daran, dem Mega-Monster den Garaus zu machen. Aber das ist leichter gesagt als getan.

Der auf einer Vorlage von Cornelia Funke basierende Film wurde in englischer Sprache gedreht, um die internationale Vermarktung zu erleichtern. Diese teutonische Version der Ghostbusters hat aber durchaus eigenes Flair, wobei klar ist, dass der Film in erster Linie auf ein kindliches Publikum abzielt. Er ist aber humoristisch so breit gezeichnet, dass durchaus auch ältere Semester ihren Spaß haben werden. Dafür sorgt nicht nur Anke Engelke, sondern auch Christian Tramitz in einer im wahrsten Sinne des Wortes kleinen Rolle ist Anlass für einige Lacher.

Die effekttechnische Umsetzung kann sich wirklich sehen lassen. Besonders der an den Ghostbusters-Slimer erinnernde Hugo ist exzellent umgesetzt. Man erreicht hier spielend internationales Niveau, was sich auch in Ausstattung und Umsetzung widerspiegelt. Gespensterjäger sieht teuer aus, man erkennt aber auch jeden Cent auf der Leinwand.

Der Film schafft es, eine Art Parallelwelt zu erzeugen, in der fast alles so wie in der Realität, aber eben doch ein klein wenig anders ist. Das ist eine Unwirklichkeit, die für eine sehr eigene Stimmung sorgt – ein Umstand, den gute Kinderbuchverfilmungen immer haben sollten.

Der bis in die Zehenspitzen prominent besetzte Film verschwendet ein paar seiner Mimen jedoch. Christian Ulmen und Karoline Herfurth haben kaum etwas zu tun, dafür glänzt Bastian Pastewka mit stimmlicher Präsenz. Sein Hugo ist der eigentliche Star des Films.

Gespensterjäger ist flotte, vergnügliche Fantasy-Unterhaltung vor allem, aber nicht nur für Kids. Der Stoff hat Serientauglichkeit, und das Ende ist so angelegt, dass man auch durchaus einen zweiten Film erwarten darf – wenn dieser hier gut genug läuft. Aber es müsste schon mit bösen Geistern zugehen, wenn das nicht der Fall wäre.

14.04.2015

3

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Kommentare

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fleuve

vor 9 Jahren

Wer die Bücher und noch viel mehr die von Monty Arnold unvergesslich gelesenen Hörbücher liebt, der wird mit dieser Verfilmung nicht glücklich werden. Die Beziehung zwischen Tom und der Kümmelsaft ist völlig verkitscht, die tollen Methoden zur Gespensterbekämpfung geraten in den Hintergrund. Dass die Schauspieler/-innen auf englisch gedreht haben irritiert, weil die Lippenbewegungen nicht zum Gesagten passen. Tja. Kinder könnten den Film wohl spannend und gruselig finden.Mehr anzeigen


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