Da geht noch was! Deutschland 2013 – 101min.

Filmkritik

Generationenkonflikt

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Spielte Florian David Fitz im Überraschungserfolg Vincent will Meer noch einen heranwachsenden jungen Mann, ist er in der Tragikomödie Da geht noch was nun als gereifter Familienvater zu sehen. Den richtigen Weg zum Glück muss er aber auch hier erst finden, sieht er sich doch mit seinem ungeliebten Vater und einer ganzen Reihe an familiären Problemen konfrontiert. Holger Haases Kinodebüt wirkt bisweilen etwas formelhaft, bietet insgesamt aber temporeiche Unterhaltung inklusive ernster Zwischentöne.

Der erfolgreiche Jungunternehmer Conrad (Florian David Fitz) staunt nicht schlecht, als ihm seine Mutter Helene (Leslie Malton) offenbart, dass sie sich nach 40 Ehejahren von ihrem Mann Carl (Henry Hübchen) getrennt hat. Als er sich zu einem Botengang ins Elternhaus überreden lässt, trifft Conrad dort auf seinen selbstmitleidigen Vater. Eigentlich will der junge Mann mit seinem Sohn Jonas (Marius Haas) sofort wieder abreisen, doch Carl verletzt sich bei einem Sturz in den Swimming Pool und ist fortan auf Hilfe angewiesen. Widerwillig entschließt sich Conrad, zu bleiben, entfacht damit aber gleich mehrere Brandherde.

Wie dem Presseheft zu entnehmen ist, geht die Idee zum Film auf Regisseur Holger Haase zurück, den die Scheidung seiner Eltern im fortgeschrittenen Alter zu einer turbulenten Generationenkomödie mit tragischen Einschlägen inspirierte. Die Vorlage verfasste Jens-Frederick Otto. Überarbeitet wurde das Drehbuch von Hauptdarsteller Florian David Fitz, der bereits Erfahrungen als Autor gesammelt hat.

Was die Ausgangslage und die Figurenzeichnung betrifft, präsentiert sich Da geht noch was alles andere als ausgefallen. Seit seiner Kindheit ist Conrad auf seinen herrischen Vater nicht gut zu sprechen, muss im Laufe des Films jedoch feststellen, dass sie eigentlich viele Gemeinsamkeiten haben. Seinen Sohn Jonas vernachlässigt er sträflich, und das Verhältnis zur karriereorientierten Tamara ist längst abgekühlt. Die Verletzung seines Vaters und dessen fragwürdige Verfassung nach der Trennung bilden schließlich das etwas bemüht erscheinende Sprungbrett zu weiteren familiären Verwicklungen.

Auch wenn die meisten Konflikte vorhersehbar sind und die zentralen Figuren bis zum Ende eine überdeutliche Erkenntnisentwicklung durchlaufen, lässt Haases Inszenierung keine Langeweile aufkommen. Die Wortgefechte zwischen Conrad und Carl sorgen immer wieder für witzige Momente, wobei vor allem Henry Hübchen in der Rolle des anfangs sturen Patriarchen zu gefallen weiß. Die zum Teil sehr großen Gefühlsgesten im letzten Drittel hätten allerdings etwas weniger pathetisch ausfallen dürfen.

16.09.2013

3

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

Ich finde den Film witzig.


DieSchlinge

vor 10 Jahren

Unterhaltend, witzig und viel Platz für Emotionen. Typische Deutsche Tragikomödie. Cooler Junge!


Syn66

vor 10 Jahren

Schöner, witziger Film wo auch zum Schluss eine kleine Träne gefallen ist!


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