Combien tu m'aimes? Frankreich, Italien 2005 – 94min.

Filmkritik

Kauf dir eine Prostituierte

Filmkritik: Dominique Zahnd

Ein Mann gewinnt im Lotto - dann lacht er sich eine Dame des horizontalen Gewerbes an und lässt sie bei sich daheim einziehen. Ein seltsamer Film, der sich hauptsächlich mit Monica Belluccis Busen beschäftigt.

Ja, ihre Brüste sehen toll aus. Aber leider lenken sie auch ab - und zwar vom Rest der Handlung. Und die geht so: François ist ein unscheinbarer Bürogummi. Wenig Haare, nicht gerade hübsch, im mittleren Alter. Eines Abends sucht er zielstrebig ein Bordell auf. Dort erzählt der Unscheinbare der Prostituierten Daniela (Monica Bellucci) von seinem Lottogewinn: ihm gehören vier Millionen Euro. Wenn die schöne Liebesdienerin künftig mit François zusammenlebt, will er ihr 100 000 Euro pro Monat zahlen. Die Sexbombe überlegt nicht lange, willigt ein und schon wird Vereinigung in der guten Stube gefeiert. Einmal, zweimal, immer wieder.

Der Lotto-Millionär blüht richtig auf in ihrer Gegenwart, sogar sein Herzleiden verschwindet. Wenn da nur die neugierigen Arbeitskollegen nicht wären, die ständig auf seiner Matte stehen. Und die meckernde Nachbarin, die sich über das Gestöhne im Bett beklagt. Und dann taucht am Ende auch noch der Zuhälter der Hure auf (genial: Gérard Depardieu): Er möchte plötzlich auch mitkassieren.

Gerade französische Produktionen gefallen sich oft darin, dem Zuschauer krude Geschichten voller überschwänglichem Drama und überzogener Komik vorzusetzen. Das tut auch dieser Film, gleich von Beginn an. Das säuselnde Saxophon, die ins Neonlicht getauchte Gasse und die schöne, aber komplizierte Dirne signalisieren schnell: Jetzt wird es turbulent. Was sich dann auch bewahrheitet. Leider ist das Ganze nicht als feinsinnige Satire inszeniert. Im Gegenteil: Der Streifen schiesst ein Feuerwerk an platten Gags ab. Die Dialoge pendeln zwischen cleverem Wortwitz und dümmlichen Platitüden.

Die Schauspielgarde macht ihre Sache gut. Monica Bellucci spielt, was sie am Besten kann: eine sündige Verführerin. Bernard Campan ist überzeugend als Loser François, der sich langsam zu einem Winner wandelt. Und Gérard Depardieu? Der hat die Lacher auf seiner Seite - sein Spiel ist wie immer eine Klasse für sich. Es macht Spass, dem Meister zuzusehen.

«Combien tu m'aimes?» ist nicht wirklich schlecht: Der Film unterhält ordentlich, aber so richtig Begeisterung will sich nicht Einstellen. Auch wenn man(n) Frau Bellucci eigentlich gerne auf der Leinwand sieht.

07.06.2021

3

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Kommentare

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Klaus1108

vor 17 Jahren

Also, mir hat der Film recht gut gefallen. Ich fand ihn überhaupt nicht langweilig, im Gegenteil. Es war zudem ein idealer Kino-Nachmittag: draussen regnete es, und drinnen im Kinosaal herrschte eine gute Stimmung während dieser Filmvorführung, die gut für das Auge und auch gut für das Gemüt war.Mehr anzeigen


geraldoro

vor 17 Jahren

Wieder einmal ein Film, der es gar nicht wert ist, angesehen zu werden!


daefeli

vor 17 Jahren

total langweilig.


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