Schöner Gigolo, armer Gigolo 1978 – 90min.

Pressetext

Schöner Gigolo, armer Gigolo

Der von einer schweren Verletzung genesene junge preussische Offizier Paul von Przygodski (David Bowie) kehrt Anfang der Zwanzigerjahre in seine Heimatstadt Berlin und die mütterliche Pension zurück. Enttäuscht vom überraschenden Kriegsende, das seine Hoffnungen auf Ruhm und Heldentum zunichte gemacht hat, versucht er in den Wirren der Weimarer Republik Fuss zu fassen, arbeitet mal als Hilfskraft im türkischen Bad, mal als wandelnder Werbeträger. Im Gegensatz zur lebensfrohen Nachbarstochter Cilly, ist Paul nicht sehr anpassungsfähig und leidet gar an einer Art Kriegsneurose. Als sich seine Karrierepläne allerdings vollends in Luft auflösen, überschreitet er, von einem Zufallsbekannten ins Milieu eingeführt, die letzten verbliebenen Schranken und wird einer der Gigolos im Hotel Eden. Seine Verletzlichkeit macht ihn anziehend für Frauen. Und in kurzer Zeit erwirbt er sich den Ruf eines ebenso zurückhaltenden wie geistreichen Liebhabers. Doch sein Spiel mit der Dekadenz ist nicht von Dauer. Das Regiedebüt von Blow-Up-Hauptdarsteller David Hemmings ist – trotz internationaler Starbesetzung – ein unausgegorener Film, der sich nicht zwischen Nachkriegsdrama und Beziehungskomödie entscheiden kann. Was ziemlich nebensächlich ist, da David Bowie allen den Rang abläuft. Den furchtlos-arroganten Leutnant aus dem sepiafarbenen Vorspann nimmt man ihm zwar nicht wirklich ab, aber den stilbewussten Gigolo gibt er gekonnt, mit viel Gusto – und zum Glück ohne komödiantische Einlagen.

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