Kritik23. Februar 2024

Netflix-Kritik: «Avatar - Der Herr der Elemente»: Netflix beharrt auf Live-Action-Adaptionen

Netflix-Kritik: «Avatar - Der Herr der Elemente»: Netflix beharrt auf Live-Action-Adaptionen
© Robert Falconer | Netflix

Das Live-Action-Remake «Avatar - Der Herr der Elemente» erscheint auf Netflix und erzählt erneut die Geschichte des Original-Anime. Doch wie gut ist die Adaption wirklich? Wir verraten es dir in unserer Kritik!

von Kilian Junker, übersetzt aus dem Französischen

Die Feuernation rüstet sich, um einen weltweiten Krieg gegen alle anderen Stämme zu beginnen. Ihre Macht scheint grenzenlos zu sein, doch zwei Geschwister aus dem Wasserstamm am Südpol, Katara {Kiawentiio) und Sokka (Ian Ousley), machen eine Entdeckung, die die Geschichte verändern wird. Gefangen im Eis, das ihren Stamm umgibt, befreien sie nämlich den jungen Aang (Gordon Cormier). Dieser "Avatar", der letzte Luftbändiger, ist ihre letzte Hoffnung, um der Übermacht der Feuernation zu begegnen...

Die von Netflix bereits 2018 angekündigte Realverfilmung des gleichnamigen Animes landet nur wenige Monate nach der Verfilmung von «One Piece» auf der amerikanischen Streaming-Plattform. Nach Disney schwingt sich nun Netflix zum Meister des Recyclings auf und streckt seine Fühler nach erfolgreichen Serien aus, um ihnen Doppelgänger in Form von Real-Adaptionen zu verpassen. Erstaunlicherweise war ihre Live-Action-Variante von «One Piece» ziemlich erfolgreich. Ob das auch für «Avatar» gelten wird? Das ist eher weniger wahrscheinlich. Bereits in der ersten Episode werden die Grenzen der Live-Action-Version von «Avatar» allzu deutlich: Der Aufwand an Spezialeffekten, der nötig ist, um die von Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko geschaffene Fantasiewelt darzustellen, setzt den visuellen Möglichkeiten der Serie enge Grenzen...

Szene aus «Avatar - Der Herr der Elemente» © Robert Falconer | Netflix

Bereits nach einer kurzen nächtlichen Actionszene zu Beginn gerät «Avatar - Der Herr der Elemente» sofort ins Stocken, weil ein Voice-over mühsam versucht, uns in die neue Welt einzuführen... Die Serie scheint nie zu wissen, wie sie sich verhalten soll und an wen sie sich wendet: an die Kenner:innen des Universums oder an Neulinge? An ein junges Publikum oder an Erwachsene? Und da sie sich kaum entscheiden kann, folgt sie einem seltsamen Nebenpfad, auf dem diese Wahl nie getroffen wird.

Auf dem Bildschirm folgt ein Stamm auf den anderen, und mit ihnen eine Menge unverdaulicher, übermässig erklärender Dialoge, die sicherstellen sollen, dass das Publikum nicht völlig die Orientierung verliert. Wenn es dann endlich zur Action kommt, ist die gezeigte Gewalt immer noch durch den Imperativ eingeschränkt, innerhalb der Grenzen von PG-13 zu bleiben... Das Ergebnis ist ein plumpes, eher flaches Produkt, dessen Massstab der enge Rahmen ist, der den Bedarf an Spezialeffekten in Grenzen hält. Kurz gesagt: eine eingeschränkte, frustrierende und nutzlose Adaption, der der Anime weit überlegen ist. Auch wenn das Ende der Serie de facto eine Fortsetzung ankündigt, ist es fraglich, ob Netflix noch mehr Geld in dieses wackelige Projekt stecken wird...

2 von 5 ★

«Avatar - Der Herr der Elemente» ist seit dem 22. Februar auf Netflix zu sehen.

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