Tarot - Tödliche Prophezeiung USA 2024 – 92min.

Filmkritik

Schlechte Karten

Filmkritik: Damien Brodard

Das unbekannte Duo Anna Halberg und Spenser Cohen wagt sich an einen Horrorfilm über die makabere Welt des Tarotkartenspiels. Ein spannender und recht origineller Versuch in der Horrorlandschaft, dessen schwache Realisierung jedoch leider zu wünschen übrig lässt.

Eine der Grundregeln des Tarots besagt, dass man kein Deck benutzen sollte, das einem nicht gehört. Doch genau das tut Haley (Harriet Slater), als sie einen Abend mit Freunden in einem alten Haus verbringt. Was wie ein Horoskop aussah, verwandelt sich bald in ihre schlimmsten Albträume: Ein böser Geist ist entschlossen, sie zu verfolgen, indem er die Gestalt der Figuren des Kartenspiels annimmt, die jedem Teilnehmer zugeordnet sind.

Schlechte Karten für Anna Halberg und Spenser Cohen. In jeder Horrorsequenz ein anderes Wesen zu sehen, macht Spass und weckt die Lust auf das nächste, doch muss man sie auch richtig einsetzen. Auch wenn die bösartigen Kreaturen alle ziemlich gut gestaltet sind und die Aufnahmen - besonders die in der Dunkelheit in warmen Tönen gehaltene Beleuchtung - dazu einladen, sich von der düsteren Atmosphäre mitreissen zu lassen, hat der Film in Wirklichkeit bereits sein ganzes Potential ausgeschöpft.

Das Bedauerlichste an «Tarot - Tödliche Prophezeiung» ist, dass das Duo, das für diesen trägen Slasher verantwortlich ist, sich nie die nötige Zeit nimmt, um eine beängstigende Atmosphäre aufzubauen. Alles geht zu schnell: Die Geister spielen, wer in kürzester Zeit die meisten Jumpscares macht, bevor sie endgültig aus dem Film verschwinden. Es sind immer nur Ansätze von guten Ansätzen, die sofort im Keim erstickt werden, zugunsten von ein paar unnatürlichen Ausbrüchen, auf die die Musik immer wieder hinweist. Es gibt keine Karte der Verschwendung im Tarot-Deck, aber vielleicht wäre sie hier angebracht gewesen, da das Endergebnis so frustrierend ist, wie das Versprechen verlockend war.

13.05.2024

2.5

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Kommentare

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Taz

vor einem Tag

Ich frage mich schon, wie solcher Quatsch in die CH-Kinos kommen kann. Das ist ein dahingeworfener Film mit ein paar Schreckmomenten und Figuren, die total austauschbar sind. Was erhofft man sich davon? Wir waren alleine in der Vorstellung. Wer also lieber schnackseln statt gucken will, der hat hier einen Film, den niemand gucken will.Mehr anzeigen


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