Janoschs Komm wir finden einen Schatz Deutschland 2012 – 75min.

Filmkritik

Freundschaft ist der grösste Schatz

Walter Gasperi
Filmkritik: Walter Gasperi

In Irina Probosts farbenprächtigem Animationsfilm nach dem Kinderbuch von Janosch machen sich Tiger und Bär auf die Suche nach einem Schatz. Die beiden Freunde müssen dabei allerlei Gefahren bestehen, denn sie sind nicht die einzigen, die von Reichtum träumen.

Tiger, Bär und die kleine gestreifte hölzerne Tigerente gehören zu den bekanntesten Figuren des deutschen Kinderbuchautors Janosch. Oh wie schön ist Panama wurde schon 2006 als Animationsfilm fürs Kino adaptiert. Stand dort die Suche nach einem schöneren Zuhause im Mittelpunkt, so geht es in Komm, wir finden einen Schatz um die Jagd nach Reichtum, der ein schöneres Leben ermöglichen soll.

Ausgelöst wird die Handlung durch eine Schatztruhe, die Tiger (Stimme: Malte Arkona) und Bär (Michael Schanze) beim Angeln statt eines Fisches an Land ziehen. Drinnen ist aber nur eine weitere Truhe - und dann noch eine Truhe und schliesslich eine Schatzkarte. So brechen Tiger und Bär auf, begleitet vom schüchternen Hasen Jochen Gummibär (Tobias Diakow), der sich nichts sehnlicher wünscht als einen Freund. Von der in intensiven Farben leuchtenden Blumenwiese geht es zunächst durch eine braune Sandwüste, dann durch einen Tintensumpf, in dem Krokodile und Schlangen leben, bis sie in eine in kaltes Blau und Weiss getauchte Schnee- und Eiswüste vordringen. Mehr als von der Natur droht dem Trio aber Gefahr vom Kater Gokatz (Gregor Höppner), der sich für einen genialen Meisterdetektiv hält, und dem Hund Kurt (Elton). Auch diese sind nämlich hinter dem Schatz her und wollen ihren Konkurrenten zuvorkommen.

Das ist mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail inszeniert. Da gibt es nebenbei ein Pfeilwerfen mit Bienen, zwei Mäuse, die als Motor von Gokatz Wagen dienen, oder ein schüchternes Nashorn, das sich seines Horns schämt. Auch visuell bietet der Animationsfilm mit seiner Farbenpracht und dem Wechsel der Landschaften Einiges. Letztere strukturieren auch die Handlung und sorgen dafür, dass auch kleinere Kinder nie den Überblick verlieren. Mag es dem Mittelteil auch etwas an Spannung und Pfiff fehlen, so steigert Probost das Tempo im Finale deutlich. Action kommt da nicht zu kurz, bleibt aber immer kindgerecht. Die moralische Belehrung, dass Freundschaft und Vertrauen wichtiger als materieller Reichtum sind, darf freilich nicht fehlen, doch werden diese Botschaften geschickt in die rund erzählte Geschichte eingebettet. Durchaus möglich also, dass man Tiger und Bär in einigen Jahren in einem weiteren Film begegnen wird.

17.09.2012

4

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Kommentare

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Rockabilly_ZH

vor 11 Jahren

war mit meinem götti-bueb. für kleinkinder ein härziger film


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