Artikel23. August 2023

Von Rebellen, Ex-Jedi Rittern und verdrängten Schuldgefühlen: 5 Gründe, «Ahsoka» zu schauen

Von Rebellen, Ex-Jedi Rittern und verdrängten Schuldgefühlen: 5 Gründe, «Ahsoka» zu schauen
© Disney Schweiz

Das Star Wars-Universum wird mit «Ahsoka» um eine Titelheldin reicher, die schon 2008 ihre eigene Serie verdient hätte, als sie als quirliger Teenager zum ersten Mal im animierten Film «Star Wars: The Clone Wars» als Anakin Skywalkers Lehrling auftauchte. In der neuen Serie «Ahsoka» ist die ehemalige Jedi-Ritterin nun eine gereifte, weise Frau, die mit Hilfe anderer Rebellinnen, die in allen Aspekten der Macht ausgebildet sind, die Republik retten muss. Hier sind fünf gute Gründe, weshalb sich das Anschauen von «Ahsoka» lohnt.

Text von Gabriela Tschatner Patao

1. Hoch lebe die Rebellen-Wiedervereinigung

Die neueste TV-Serie im Star Wars-Universum zeigt die Rückkehr des früheren Jedi-Lehrlings Ahsoka Tano (Rosario Dawson). Die Serie ist zeitlich nach den Geschehnissen, die sich in «Star Wars: Rebels» ereignen, angesiedelt und geht mit den Nachwirkungen des Zerfalls des Galaktischen Imperiums um. In den ersten zwei Folgen von «Ahsoka», die uns Disney zur Verfügung gestellt hat, traut die Titelheldin dem Frieden nicht, der nach dem Sieg über die Grossmacht gewonnen wurde. Ihr Gefühl für die Macht sagt ihr, dass Grossadmiral Thrawn (Lars Mikkelsen), der inoffizielle Führer des zerstörten Imperiums, und ihr Freund Ezra (Eman Esfandi), der für Thrawns Verschwinden verantwortlich ist, noch am Leben sind.

Dave Filoni bringt die Figuren, die er gemeinsam mit George Lucas vor 15 Jahren für den animierten Film «Star Wars: The Clone Wars» und später die TV-Serie «Star Wars: Rebels» kreiert hat, in Live-Action-Form zurück. «Star Wars: Rebels» erzählte die Geschichte einer Gruppe von waghalsigen jungen Freiheitskämpfern, die von Jedis, die im Verborgenen leben, in der Anwendung der Macht unterrichtet werden. Dies waren definitiv nicht die populärsten der Star Wars-Filme und TV-Serien, aber sie haben ein treues Gefolge, vor allem unter den Gen Z-Fans, die mit diesen Geschichten aufgewachsen sind.

2. Wenn dich die Vergangenheit einholt

Ahsoka ist eine komplizierte Figur mit vielen unerledigten Geschäften. Als Jugendliche ist sie ein unbändiger Wildfang und ihre Impulsivität bringt sie oft mit ihrem Jedi-Meister Anakin Skywalker (Hayden Christensen) in Schwierigkeiten. Aber, als ihre Loyalität sowohl von den Jedi-Rittern als auch der Republik in Frage gestellt wird, und sie der Bombardierung des Jedi-Tempels auf dem Planeten Coruscant verdächtigt wird, verlässt Ahsoka den Jedi-Orden desillusioniert. Während des Galaktischen Bürgerkriegs kämpft sie aber trotzdem an der Seite der Rebellen, obwohl sie sich nicht als Jedi sieht.

Als Erwachsene ist Ahsoka gelassen, voller Selbstsicherheit und Haltung. Gespielt von Rosario Dawson taucht sie zum ersten Mal in «The Mandalorian» auf, wo sie Din Djarin (Pedro Pascal) hilft, ein Dorf von der korrupten Richterin Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) zu befreien und Dins Vorschlag, Baby Yoda/Grogu zu trainieren, ablehnt. In «Das Buch von Boba Fett» trifft Ahsoka schliesslich auf Luke Skywalker (eine AI-Version von Mark Hamill), den Sohn ihres früheren Meisters Anakin, der Grogus Ausbildung übernommen hat. Als sie nun in «Ahsoka» mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, wird sie auf eine emotionale Reise geschickt, die in ihr Vertrauensprobleme wieder aufleben lassen.

3. In Ahsokas Universum herrscht Gleichberechtigung

Starke Frauen wie Prinzessin Leia (Carrie Fisher) oder Padmé Amidala (Natalie Portman) waren schon immer Teil des Star Wars-Universums. Aber meistens gab es nur eine Frau, die im Umgang mit der Macht ausgebildet war. In «Ahsoka» sind Frauenfiguren nicht nur einflussreich, sie sind auch zahlreich. Es gibt ein Wiedersehen mit der ehemalige Pilotin des Raumschiffs Ghost, Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead), die inzwischen Generalin der neuen Republik ist. Sie ist eine starke Führerin, die aber ihren Einfluss oft beweisen muss. Als sie mit Ahsoka eine Schiffswerft besucht, die früher Morgan Elsbeth gehörte, werden ihr Informationen von einem suspekten Werftmeister vorbehalten. «Das ist klassifiziert», meint er, worauf Syndulla entgegnet: «Ich bin eine Generalin, für mich ist nichts klassifiziert». Sie brauche eine Bewilligung, insistiert der Werftmeister, woraufhin sie witzelt: «Wetten, dass ich mir die Bewilligung selbst erteilen kann?»

Sabine Wrens (Natasha Liu Bordizzo) erster Auftritt in «Ahsoka» passt zu ihr. Sie schwänzt einen offiziellen Auftritt und rast stattdessen auf ihrem Motorrad mit Höchstgeschwindigkeit die Autobahn entlang. Als Sabine hört, dass Ezra möglicherweise noch am Leben ist, kommt ihre innere Rebellin zum Vorschein. Und dazu gehört die richtige Frisur, die sie sich mit einem einzigen Schnitt eines Messers selbst verpasst. Sabines Kurzhaarschnitt aus Rebels ist zurück. Ahsoka bemerkt Sabines neue Frisur auch sofort und macht ihr ein Kompliment. «Mit diesem Haarschnitt bin ich mehr ich selbst», antwortet Sabine.

4. Jede Heldin braucht eine Gegenspielerin

Ahsokas Gegenspielerin Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) ist eine Hexe aus dem Orden der Nightsisters of Dathomir, die die dunkle Seite der Macht manipulieren kann. Morgan ist eine Überlebende eines tot-geglaubten Volkes, von dem auch Darth Maul abstammt. Mit Hilfe der beiden Söldner Baylan Scoll (Ray Stevenson), einem Überlebenden der Order 66, und seinem Lehrling Shin Hati (Ivanna Sakhno) wird Morgan aus dem Gefängnis ausgebrochen und zurück an die Macht des Bösen gebracht.

Elsbeth und ihre beiden Söldner sind zwar würdige Gegenspieler für Ahsoka, es ist jedoch etwas enttäuschend, dass die beiden Frauen in den ersten zwei Folgen gar nicht aufeinandertreffen. Auch bekommen wir Grossadmiral Thrawn nicht zu Gesicht. Der Hauptteil der Action liegt auf Shin Hatis Schultern, die sich mit Sabine aber ein gutes Duell liefert. Und in der Schiffswerft trifft Ahsoka auf einen Inquisitor, ein Mitglied der dunklen Jedi, was nichts Gutes ahnen lässt. Meister Baylan spürt, dass Ahsoka einen Strich durch Morgan Elsbeths Rechnung machen könnte, er gibt aber zu bedenken: «Sie zu töten, wäre eine Schande, es gibt nur noch so wenige Jedi». Könnten sich Ahsokas und Baylans Wege schon einmal gekreuzt haben?

In einer traurigen Notiz am Rande sollte vermerkt werden, dass Baylan Darsteller Ray Stevenson im Mai dieses Jahres im Alter von 58 Jahren verstorben ist.

5. Ein Droid mit exotischem Namen

Ahsokas treuer Begleiter ist ein Droid namens Huyang (englische Stimme von David Tennant), der ihr Raumschiff fliegt, ihre Waffen wartet und ihr, wenn nötig, den Rücken freihält. Huyangs genaue Herkunft ist unbekannt und geheimnisumwittert. Bekannt ist, dass er dem Jedi-Orden Jahrhunderte lang als Lichtschwerter-Architekt gedient hat und Schülern wie dem späteren Jedi-Meister Mace Windu (Samuel L. Jackson) und Meister Yoda beigebracht hat, wie sie ihre eigenen Waffen bauen können.

Huyang unterscheidet sich von anderen Droiden des Star Wars-Universums. Huyang ist ruhig und überlegt, im Gegensatz zu C-3PO, der bei der kleinsten Aufregung die Nerven verliert. Er ist nicht süss und stösst keine niedlichen Töne aus wie R2-D2, dafür ist Huyang viel zu stilvoll. Huyang ist die Schulter, an der sich Sabine ausweint, nachdem sie von ihrer Meisterin Ahsoka klein gemacht wird. Huyang ist der Droid, den wir uns schon lange gewünscht haben.

«Ahsoka» feiert am 23. August auf Disney+ Premiere. Weitere Folgen werden jeweils Mittwochs auf die Streaming Plattform gestellt.

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