Kritik6. Juli 2023

Disney+ Kritik: «Kizazi Moto: Generation Fire»: Fesselnde Erzählungen in einem Science-Fiction-Afrika

Disney+ Kritik: «Kizazi Moto: Generation Fire»: Fesselnde Erzählungen in einem Science-Fiction-Afrika
© Disney+

Endlich startet die mit Spannung erwartete Anthologieserie «Kizazi Moto: Generation Fire» bei Disney+, die in jeder Episode eine neue faszinierende Welt auf dem afrikanischen Kontinent erschafft. Wir haben bereits genauer reingeschaut und verraten dir, warum sich diese Serie wirklich lohnt.

von Maxime Maynard

Ein Rennen zwischen einem Ausserirdischen und einem begnadeten jungen Rennfahrer, die Welten von Land und Meer, die sich in einem endlosen Krieg gegenüberstehen, oder die Landschaften der südafrikanischen Stadt Durban im Jahr 2050: «Kizazi Moto: Generation Fire» zeigt 10 innovative Kurzfilme vor dem Hintergrund der kulturellen Vielfalt eines futuristischen Afrikas.

Die Begriffe «Afrofuturism» und «Africanfuturism» bezeichnen Untergenres der Science-Fiction, in deren Mittelpunkt eine afrikanische Bevölkerung in einer technologisch fortgeschrittenen Welt steht. Während «Afrofuturism» mit Elementen der westlichen Kultur vermischt werden kann, um sich auf die afrikanische Diaspora – wie die afroamerikanischen oder afroeuropäischen Gemeinschaften – zu beziehen, bevorzugt «Africanfuturism» – ein 2019 von der nigerianisch-amerikanischen Autorin Nnedi Okorafor geschaffenes Schlagwort – die Mythen, die Geschichte, die Erfahrungen und die Hintergründe, die dem afrikanischen Kontinent selbst eigen sind. Ein Kontinent mit vielen Kulturen, die den Hintergrund für «Kizazi Moto: Generation Fire» bilden.

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«Kizazi Moto: Generation Fire» ist von dieser Vielfalt inspiriert und bietet zehn Episoden von jeweils zwölf Minuten Länge, die Geschichten von Göttern, Robotern, Aliens und Zeitreisen erzählen. In Form und Inhalt erinnert das Projekt an die Serien «Star Wars: Visions» oder «Love, Death & Robots». Sie bietet jedoch einen erfrischenden Fokus, der weit entfernt ist vom üblichen westlichen Ethnozentrismus, und lässt Technologie und kulturelle Tradition aufeinanderprallen. Ein Zusammentreffen zweier Welten, das bereits den Erfolg der Verfilmungen des Superhelden Black Panther der Marvel Studios begründet hatte.

Dabei bietet jede Geschichte ihren eigenen Animationsstil: Ob 3D, 2D oder Stop-Motion – in den vor Fantasie und Farbe überbordenden Erzählungen gibt es viel zu sehen. Für die Produktion haben sich die südafrikanischen Animationsstudios «Triggerfish» mit dem amerikanischen Filmemacher Peter Ramsey zusammengetan, der 2019 zusammen mit Bob Persichetti und Rodney Rothman für den genialen «Spider-Man: A New Universe» mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Für die Regie holten sie sich eine Reihe von KünstlerInnen aus sechs Ländern ins Boot: Simbabwe, Südafrika, Uganda, Nigeria, Kenia und Ägypten.

Das Ergebnis ist ein authentisches, bezauberndes und herrlich inspiriertes panafrikanisches Universum, das die zwar schwankende, aber immer ansprechende narrative Qualität leicht vergessen lässt. Während drei Episoden bereits auf dem Internationalen Animationsfilmfestival in Annecy Premiere feierten, ist die gesamte Staffel von «Kizazi Moto: Generation Fire» seit dem 5. Juli auf Disney+ zu sehen.

4 von 5 ★

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