Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Drei unterschiedliche Blickwinkel auf das Konzept Familie: Diese Kinowoche hält für uns nicht nur mit «Killers of the Flower Moon» das neueste Werk von Regie-Legende Martin Scorsese bereit – Nadia Fares nimmt in «Big Little Women» ausserdem durch ihre Familiengeschichte den ägyptischen Feminismus in den Blick und Susanne Fanzun porträtiert mit «Die Giacomettis» eine ganze Künstlerdynastie.

1. «Killers of the Flower Moon»

Scorseses Rückkehr zur alten Form?

Oklahoma, 1920: Der Stamm der Osage ist durch die Ölreserve unter ihrem Land zu Reichtum gekommen – sieht sich deswegen aber auch mit einer ganzen Reihe an Neidern konfrontiert. Einer von ihnen ist William Hale: Um die Indigenen auszunehemen, will er seinen Neffen Ernest Burkhart manipulieren und ihn mit der Einheimischen Mollie Kyle verheiraten.

Auch wenn Martin Scorsese solche Rise and Fall Geschichte schon oft erzählt hat, war er dabei vielleicht noch nie so pessimistisch. Familie ist in seinem neusten Film weit davon entfernt, ein Ort der Zuflucht zu sein – stattdessen wird sie in «Killers of the Flower Moon» mit falscher Vertrautheit und Manipulation gleichgesetzt. Zudem kann der Film mit einem Robert de Niro in Höchstform und einem wenigstens genauso beeindruckenden Auftritt von Lily Gladstone punkten.

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2. «Big Little Women»

Eine kurze Geschichte des ägyptischen Feminismus

Nach dem Tod ihres Vaters hält sich die schweizerisch-ägypthische Filmemacherin und Schauspielerin Nadia Fares immer öfter in ihrer zweiten Heimat Ägypten auf. Dort besucht sie nicht nur ihre Verwandtschaft, sondern taucht auch in die Geschichte der ägyptischen Frauenbewegung ein. Parallel setzt sich Fares mit der Geschichte ihrer Eltern auseinander, die zu einer Zeit heirateten, als eine Ehe zwischen einem Ägypter und einer Schweizerin noch tabu war.

Die Doku ist wie ein Brief an Fares’ Vater aufgebaut. In Verbindung mit der eigenen Familiengeschichte erzählt «Big Little Women» von den sozial-politischen Entwicklungen in der Schweiz und Ägypten seit den 50er-Jahren. Das Ergebnis ist ein origineller und in seiner Offenheit gleichzeitig mutiger Film.

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3. «Die Giacomettis»

Die Kreativität einer Familie

Die Giacomettis sind eine echte Künstlerfamilie: Oberhaupt Giovanni Giacometti verliess früh seine Heimat, um Maler zu werden – später kehrte er nach Bergell zurück und heiratete dort die Lehrerin Annetta. Auch ihre gemeinsamen Kinder ergreifen die unterschiedlichsten künstlerischen Berufe. «Die Giacomettis» folgt den Biografien der einzelnen Familienmitglieder.

Regisseurin Susanne Fanzun hat den Film als Zweigenerationenporträt angelegt. Auch wenn sie streckenweise einzelnen Familienmitgliedern folgt, kehrt sie trotzdem immer wieder ins Heimatdorf der Giacomettis zurück. Die sensationellen Landschaftsaufnahmen von Pierre Mennel ergänzen sich mit Kunstwerken der Giacomettis und kurzen gespielten Szenen.

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