Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Im Kleinen und im Grossen – in dieser Kinowoche wird ermitteln. Beim Hauptgewinner der Filmfestspiele von Cannes «Anatomie d’une chute» steht einen Mordfall im Zentrum, in «Thabo - Das Nashorn-Abenteuer» wollen jugendliche DetektivInnen die unterschiedlichsten Wildtiere beschützen. Bei der Doku «Polish Prayers» steht eher das genaue Beobachten im Vordergrund: Regisseurin Hana Nobis liefert ein sensibles Porträt eines jungen Mannes auf dem Weg aus seinem rechtsradikalen Umfeld.

1. «Anatomie d’une chute»

Gewinner der Goldenen Palme

Die deutsche Schriftstellerin Sandra lebt mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn in einem französischen Bergdorf nahe Grenoble. Als der Gatte nach einem Fenstersturz tot im Schnee liegt, scheint das kein Unfall gewesen zu sein und die Indizien für eine Selbsttötung scheinen eher dürftig. Plötzlich findet sich Sandra als Hauptverdächtige vor Gericht wieder.

Mit der Prämisse und den Anleihen bei Hitchcock und Co. klingt «Anatomie d’une chute» eigentlich nach einem ganz klassischen Thriller – in Wahrheit liefert der Film aber ein enorm facettenreiches Gerichts- und Beziehungsdrama. Im Zentrum des die ganze Laufzeit über spannenden Films steht dabei eine Sandra Hüller in absoluter Bestform.

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2. «Thabo - Das Nashornabenteuer»

Ermitteln gegen die Wilderer

In Hlatikulu herrscht tote Hose. Das findet zumindest Thabo, der sich als Nachwuchs-Detektiv sieht, aber einfach keine lösenswerten Fälle findet. Alles ändert sich, als es auf der Lodge immer wieder zu Schwierigkeiten mit Wilderern kommt. Thabo muss sich nicht nur eines Baby-Nashorns annehmen, sondern spürt gemeinsam mit der Nichte einer Besucherin auch den Nashornjägern nach…

Die Locations in Afrika geben dem Film eine Grösse, die ihn sofort von ähnlichen Streifen um junge ErmittlerInnen abhebt. Seine Botschaft zum Thema Naturschutz erzählt «Thabo - Das Nashornabenteuer» ohne unangenehmen Pathos. Ein Spass für alle Altersklassen!

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3. «Polish Prayers»

Gerettet durch die Liebe

Antek ist in einer streng gläubigen Familie aufgewachsen. Als Teenager schliesst er sich einer Bruderschaft an, die ultrareligiöse und nationalistische Ziele verfolgt. Sie beten und demonstrieren gegen die LGBTQIA+ Bewegung. Als sich Antek in ein Mädchen verliebt, das eine ganz andere Weltsicht hat, beginnt er alles infrage zu stellen...

Der Dokumentarfilm «Polish Prayers» ist das sensible Porträt eines jungen Mannes, der auch noch als 22-jähjriger die Fähigkeit besitzt, umzudenken. Mit Polen steht sein Wandel vor dem Hintergrund eines Landes, dass zuletzt vor allem mit einer enormen Spaltung und der (ehemaligen) ultrarechten Regierung Schlagzeilen gemacht hat. Antek wird fast zu einem Symbol der Hoffnung – erst recht, da ihn nichts Geringeres als die Liebe bekehrt.

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