Artikel19. November 2021

«House of Gucci»: Die wahre Geschichte hinter dem High-Fashion-Krimi des Jahres

«House of Gucci»: Die wahre Geschichte hinter dem High-Fashion-Krimi des Jahres

Ein Modeimperium, eine Mailänderin und ein Mord aus Liebe? «House of Gucci» folgt den realen Ereignissen einer italienischen Prominenten, die in den 90er-Jahren die Ermordung an Maurizio Gucci, ihrem Ex-Mann und Vater der beiden gemeinsamen Töchter, in Auftrag gab. Wie viel Wahrheit steckt in «The House of Gucci»?

«House of Gucci»

Lady Gaga als Patrizia Reggiani© Universal Pictures Switzerland

Als Patrizia Reggiani (Lady Gaga), eine Aussenseiterin aus bescheidenen Verhältnissen, in die Gucci-Familie einheiratet, beginnt ihr ungezügelter Ehrgeiz, das Erbe der Familie zu zerstören, und setzt eine rücksichtslose Spirale aus Verrat, Dekadenz, Rache und schliesslich Mord in Gang.

«House of Gucci» basiert auf dem 2001 erschienen Buch von Sara Gay Forden. Unter der Regie von Ridley Scott und mit einer hochkarätigen Besetzung, zu der Lady Gaga (Patrizia Reggiani), Adam Driver (Maurizio Gucci), Jeremy Irons (Rodolfo Gucci), Jack Huston (Domenico De Sole), Salma Hayek (Pina Auriemma), Al Pacino (Also Gucci) und Jared Leto (Paolo Gucci) gehören, wird dem Zuschauer ein Einblick in drei Jahrzehnte voller Liebe, Verrat, Dekadenz, Rache und Mord gegeben.

Hinter den Kulissen

Maurizio Gucci, der Enkel des Gucci-Gründers und Erbe des Modehauses, war einer der reichsten Männer Italiens. Bis er dann auf den Stufen seines Hauses von einem Auftragskiller erschossen wurde.

Doch beginnen wir am Anfang der Geschichte.

Ende des 19. Jahrhunderts verschlug es Guccio Gucci von Florenz nach London, wo er dann in einem berühmten Hotel eine Anstellung fand. Fasziniert von den edlen Gepäckstücken der ein-, und ausgehenden Gäste, stieg er nach seiner Rückkehr nach Italien ebenfalls ins Lederwarengeschäft ein und eröffnete 1921 seinen allerersten Laden in Florenz.

Al Pacino als Aldo Gucci Al Pacino als Aldo Gucci Ein Teil der Familie Gucci

Seine Söhne teilten die Passion und traten ebenfalls ins neugegründete Familienunternehmen ein. Aldo Gucci, der älteste der drei, führte die bis heute bekannten grün-rot-grün Streifen ein. Ein weiteres Markenzeichen wurde die 1947 eingeführte Tasche mit Bambusgriff und der Ende 60er-Jahre eingeführte Schuh, der Gucci endgültig zum Statussymbol machte. Das Unternehmen feierte grosse Beliebtheit und einen riesen Erfolg bei seinen Kunden.

Danach wendete sich das Blatt. Streit, Intrigen und Enterbungen: Die Dritte Generation führte ihren Krieg fortwährend in der Öffentlichekeit aus und die Aura des Labels verblasste zunehmend.

Das Unternehmen wollte sich auch der breiten Masse öffnen und produzierte eine eigen billigere Taschenlinie, die das Luxus-Image der Marke noch mehr ankratzte: Maurizio Gucci, ein Enkel des Firmengründers Guccio Gucci, wollte zu dieser Zeit als neuer starker Mann hervorgehen. Unterstützt wurde er von Patrizia Reggiani.

Lady Gaga als Patrizia Reggiani Patrizia Reggiani (Lady Gaga) und Maurizio Gucci (Adam Driver) Lady Gaga als Patrizia Reggiani

1972 heirateten Maurizio Gucci und Patrizia Reggiani. Ein Paar das für seinen verschwenderischen Lebensstil berühmt war: Reggiani die «Mailänder Elizabeth Taylor», wie sie genannt wurde – immer mit einer dunklen Brille unterwegs, und Gucci, der als anspruchsvolles reiches Kind und ziemlich nutzloser Geschäftsmann galt und das Modeimperium der Familie beinahe in den Ruin trieb. Durch die Heirat Reggianis mit Maurizio Gucci hat sich ihre gesamte Familie von ihr abgewandt.

Ich wollte nicht daneben schiessen.– Patrizia Reggiani

1985 verliess Maurizio seine Frau und die beiden gemeinsamen Töchter, um mit seiner Geliebten zusammenzuziehen. Ein Jahrzehnt später beauftragte Reggiani dann die Ermordung ihres Ex-Mannes.

Als Reggiani – die «Schwarze Witwe» wie sie von den Mailänder Medien genannt wurde – wegen der Beteiligung am Mord an ihrem Ehemann angeklagt wurde, spielte sie die Hauptrolle in einem Gerichtsdrama, das Italien in Atem hielt. Zu den faszinierendsten Details, die ans Licht kamen, gehörte, dass Reggiani vier Komplizen angeheuert hatte, um den Mord an Gucci zu begehen, von denen einer ein Hellseher war.

Als sie von einem Reporter gefragt wurde, warum sie ihren Mann nicht selbst erschossen habe, antwortete Reggiani: «Ich wollte nicht danebenschiessen».

Lady Gaga als Patrizia Reggiani
Lady Gaga als Patrizia Reggiani © Universal Pictures Switzerland

Viele glauben, Reggiani habe Gucci nur wegen seines Geldes ermorden lassen – obwohl die beiden schon nicht mehr verheiratet waren. Sie hätte also finanziell keinen Profit aus seinem Tod schlagen können. Wenn es also nicht um das Geld ging, war sie dann noch immer so verletzt von dem was er ihr angetan hat? War die Ermordung ein Liebesakt?

«House of Gucci» kommt am 02. Dezember in die Deutschschweizer Kinos.

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