News26. Februar 2018

#Berlinale 2018: «Touch Me Not» polarisiert und gewinnt

#Berlinale 2018: «Touch Me Not» polarisiert und gewinnt

Jury-Präsident Tom Tykwer wünschte sich für die diesjährige Ausgabe der Berlinale wilde und sperrige Filme: Gewonnen hat mit «Touch Me Not» eine rumänischer Experimentalfilm, der Menschen auf ihrer Suche nach Intimität und ihrem Umgang mit Sexualität begleitet.

Regisseurin Adina Pintilie mit dem goldenen Bären für den besten Film.
Regisseurin Adina Pintilie mit dem goldenen Bären für den besten Film. © Richard Hübner / Berlinale 2018

Kontroverse um Gewinner

Wenn die Zuschauer vorzeitig das Kino verlassen, ist dies normalerweise kein gutes Zeichen. Nicht so im Fall von «Touch Me Not», der am Samstag im Rahmen der 68. Ausgabe der Berlinale den goldenen Bären gewann. Kein bequemer Film, wie Regisseurin Adina Pintilie auf der Pressekonferenz selbst sagte. In «Touch Me Not» werden Menschen auf der Suche nach Intimität an die Grenzen ihrer Sexualität geführt. Der rumänische Beitrag im halbdokumentarischen Stil wartet dabei mit expliziten Darstellungen auf: Nebst Sado-Maso-Szenen bekommt der Zuschauer unter anderem zu sehen, wenn Menschen mit einer Behinderung oder Transfrauen Sex haben. Zu viel für einige der Medienvertreter, die bei der ersten, eigens für die Presse vorbehaltenen Aufführung vorzeitig den Saal verliessen – so rief der Jury-Entscheid dann auch einiges Kopfschütteln hervor.

Wir [...] wollen nicht nur das würdigen, was Kino kann, sondern auch das, wo es noch hingehen kann.– Jury-Präsident Tom Tykwer

Wes Anderson räumt mit «Isle of Dogs» ab

Der silberne Bär für die beste Regie ging an Kult-Filmemacher Wes Anderson, der mit seinem märchenhaften Stop-Motion-Film «Isle of Dogs» die Berlinale eröffnete und sich positiver Zuschauerreaktionen erfreute. Seinen Bären liess er stellvertretend von Hollywood-Star Bill Murray entgegennehmen. Den grossen Preis der Jury holte sich Małgorzata Szumowska für ihren Film «Gesicht»: Eine Satire, die von einem jungen Mann erzählt, der sich nach einem Unfall einer Gesichtstransplantation unterziehen muss und danach zunehmend ausgegrenzt wird. Die teils strittigen Entscheidungen argumentierte Jury-Vorsteher Tom Tykwer folgendermassen: „Wir haben herausgefunden, dass wir nicht nur das würdigen wollen, was Kino kann, sondern auch das, wo es noch hingehen kann“.

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