News9. Januar 2024

59. Solothurner Filmtage: Carmen Jaquier und Schweizer Animation im Rampenlicht

59. Solothurner Filmtage: Carmen Jaquier und Schweizer Animation im Rampenlicht
© Outside the Box / «Les Paradis de Diane»

Die 59. Solothurner Filmtage finden vom 17. bis 24. Januar statt. Als Werkschau des Schweizer Films präsentiert das Festival rund 150 Kurz- und Langfilme, sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme, wobei in diesem Jahr der Animationsfilm im Fokus steht.

von Marine Guillain

Die Werkschau des Schweizer Films. So definieren sich die Solothurner Filmtage. Eine Woche lang wird die Vielfalt der Schweizer Produktionen gezeigt. Von den 440 Filmen, die für diese 59. Ausgabe eingereicht wurden, wählte das Team der Solothurner Filmtage 238 aus. Darunter waren hybride Erzählformen, Reflexionen über eine komplexe Welt, Humor, Tiefgang und viele fesselnde Erzählungen. Eine Werkschau des Schweizer Films also, aber auch ein Ort, an dem viele Werke zum ersten Mal auf ein Publikum treffen.

Der Eröffnungsfilm

Das Festival beginnt am 17. Januar mit der Weltpremiere des Spielfilms «Les Paradis de Diane» von Carmen Jaquier («Foudre») und Jan Gassmann («99 Moons»). Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die beschliesst, nach ihrer Entbindung zu verschwinden. Eine junge Frau, die ihre Rolle als Mutter nicht akzeptieren will oder kann, aber von ihrem Körper ständig daran erinnert wird.

Dorothée de Koon in «Les Paradis de Diane» © Outside the Box

Mit dieser Heldin untersucht der Film die Frage nach Lebensentscheidungen, ohne dabei zu urteilen. Er steht auch für eine Generation von Filmschaffenden, die ihren Blick über Grenzen hinweg richten und ihre eigene Form der Erzählung gefunden haben. Im vergangenen Jahr gewann Carmen Jaquier übrigens den Preis für Debütfilme «Opera Prima» mit ihrem Film «Foudre», der ausserdem vom Bundesamt für Kultur ausgewählt wurde, um die Schweiz bei den Oscars zu vertreten.

Animation im Zentrum

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte widmen die Solothurner Filmtage dem Animationsfilm eine Retrospektive. Im Rahmen des Sonderprogramms «Rencontre», das jedes Jahr eine wichtige Persönlichkeit des Schweizer Films würdigt, werden drei Pioniere des Animationsfilms geehrt: die Grafiker und Filmemacher Daniel Suter, Georges Schwizgebel und Claude Luyet.

Claude Luyet, Georges Schwizgebel und Daniel Suter © 59. Solothurner Filmtage 2024

Die drei Freunde gründeten vor über 50 Jahren das Studio GDS in einem Hinterhof im Genfer Stadtteil Carouge. Seitdem haben sie über 40 animierte Kurzfilme gedreht, die mit den unterschiedlichsten Techniken entstanden sind. Neben den Vorführungen des gesamten Filmwerks des Studios werden ein Filmkonzert mit dem Pianisten Louis Schwizgebel und eine Ausstellung mit Zeichnungen von Daniel Suter die künstlerische Vielseitigkeit dieser Ehrengäste beleuchten.

Hinter den Kulissen

Jeden Januar strömen die Menschen in die Altstadt von Solothurn, um die Filmtage zu besuchen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Festival? Woher kommen die Filme, wie werden sie ausgewählt und wer bringt sie auf die Leinwand? Thomas Geiser, ehemaliger Präsident der Solothurner Filmtage, führt Interessierte an Orte abseits der Leinwand, erzählt Anekdoten und gewährt einen Blick hinter die Kulissen (21. Januar, 13.30 Uhr und 15.00 Uhr). Tickets für die Führung sind online und im Tourismusbüro erhältlich.

Für den Prix de Soleure nominierte Filme

  • «2G» von Karim Sayad
  • «Die Anhörung» von Lisa Gerig
  • «Dieu est une femme» von Andres Peyrot
  • «Le vent qui siffle dans les grues» von Jeanne Waltz
  • «Le paradis de Diane» von Carmen Jaquier, Jan Gassmann
  • «Operation Silence – Die Affäre Flükiger» von Werner Schweizer
  • «Prisoners Of Fate» von Mehdi Sahebi

Weitere Informationen zu den 59. Solothurner Filmtagen

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