«Söhne» gewinnt «Visions du Réel»

Volker Köpp gewinnt mit seiner Familiendokumentation «Söhne» über fünf Kriegskinder aus Polen und Deutschland den mit 15'000 Franken dotierten Jurypreis der 13. Ausgabe des Dokumentarfilmfestivals «Visions du Réel» in Nyon.

«Söhne» ist gleichermassen Familienporträt wie Geschichtsfilm und wurde wegen der gelungenen Behandlung des schwierigen Themas gelobt, aber auch als «konventionell» beschrieben. In der Jury sass auch Andres Veiel, der im letzten Jahr mit dem experimentellen Dokumenation «Der Kick» den Grand Prix gewann. Er lobte «Söhne» auf DRS 2 als «bescheiden».

Veiel freute sich auch an der intimen Athmosphäre und der sozialen Komponente des Festivals. Die Demontage von Michael Moore, «Manufacturing Dissent», gewann keinen Preis. Das Publikum zeichnete dafür «Heimatklänge» aus, eine Dokumentation von Stefan Schwietert über die Avantgarde Schweizer Ländlermusik.

Auf DRS 2 sprach sich Festivaldirektor Jean Perret für einen Ort aus, an dem Filme zu sehen sind, die man anderswo nicht finden würde. Dennoch macht sich die Direktion auch endlich einmal Gedanken über eine «Visions du Réel»-DVD-Kollektion für alle jene Leute, die es nicht nach Nyon schafften.