Critique7. Oktober 2020

Netflix-Kritik «Hubie Halloween»: Weder Fisch noch Vogel

Netflix-Kritik «Hubie Halloween»: Weder Fisch noch Vogel
© Netflix

Seit Jahren kommen die neuen Komödien mit Adam Sandler bei Netflix. In diesem Jahr spielt er die Hauptrolle in «Hubie Halloween», einem mit Gruselversatzstücken spielenden Klamauk, in dem auch Sandlers übliche Entourage dabei ist.

Serienkritik von Peter Osteried

Seine Familie lebt seit Generationen in Salem. Hubie Dubois liebt seine Stadt, noch mehr liebt er aber Halloween. Ernst nimmt ihn in Salem dennoch keiner. Die Kinder ziehen ihn auf und bewerfen ihn mit Unrat, die Nachbarn sind unfreundlich, aber Hubie, der noch immer bei seiner Mutter lebt, lässt sich nicht verunsichern. Er ist einfach ein guter Kerl, der am diesjährigen Halloween zeigen kann, was in ihm steckt – denn aus der Psychiatrie ist ein höchstgefährlicher Psycho entflohen und in Salem verschwinden die Leute. Aber niemand will Hubie glauben. Also muss er selbst ran!

Das Halloween-Thema ist stimmungsvoll aufbereitet.– Cineman-Kritiker Peter Osteried

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Im Grunde gilt für eine Adam-Sandler-Komödie, was für jede gilt – sein Humor ist nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Auch hier gibt es Humor der klamaukigen, manchmal auch eher unterirdischen Art, bei der es lustig sein soll, wenn Sandler sich auf dem Fahrrad übergibt – oder Furz-Gags mit seiner Mutter geboten werden. Man fühlt sich hier auch etwas an seinen polarisierenden The Waterboy erinnert, auch wenn seine Figur nicht gar so überzogen ist. Hubie Dubois ist aber eine Figur, die man im Grunde bedauern muss. Ein harmloser, mental vielleicht nicht völlig auf der Höhe agierender Typ, der eigentlich nett ist, aber von allen nur abschätzig behandelt wird. Das wäre Stoff für ein Drama, bei Sandler wird daraus aber leider eine halbgare Komödie.

Für Adam-Sandler-Fans gedacht.– Cineman-Kritiker Peter Osteried

Dass Hubie Halloween dennoch aus dem Sandler-Gros heraussticht, liegt einzig und allein daran, dass das Sujet ein gänzlich anders als üblich ist. Das Halloween-Thema ist stimmungsvoll aufbereitet. Regisseur Steven Brill weiß, wie er Atmosphäre aufbaut. Er gestaltet Szenen als liebevolle Hommage an gängige Horrorfilme. Eine Horrorkomödie im eigentlichen Sinne ist dieser Film aber dennoch nicht, weil Grusel nie zustande kommt, obwohl es reichlich Szenen gäbe, bei denen man mehr auf den Horroraspekt hätte abstellen können.

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Amüsant ist Ben Stillers kleiner Cameo-Auftritt in einer Rolle, die er schon mal bei Happy Gilmore spielte. Sandlers übliche Verdächtige Kevin James und Rob Schneider sind auch dabei, ihre Rollen sind aber eher klein ausgefallen. Die besten Szenen hat Steve Buscemi als Pseudo-Werwolf – zumindest bis zu dem Moment, wie er sich wie ein alberner Hund benimmt. Generell gilt: Der Film ist eine durchwachsene Angelegenheit. Er sieht gut aus, der Humor greift aber nur selten. Kurz gesagt: Wieder mal ein Film, der fast ausschließlich für Adam-Sandler-Fans gedacht ist.

3 von 5 ★

«Hubie Halloween» ist ab sofort auf Netflix verfügbar.

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