Artikel22. Februar 2023

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
© Praesens-Film | Outside The Box | Sony Pictures

Wie das Leben so mitspielt: Während die imaginäre Freundin von Anne Frank in «Wo ist Anne Frank» zum Leben erwacht, entdeckt eine junge Frau bei der Sichtung alter Familienfilme ungelöste Rätsel ihrer Kindheit («Aftersun»). Und in «Missing» stellt eine Jugendliche nach dem Verschwinden Ihrer Mutter Nachforschungen vom heimischen Computer aus an.

1. «Wo ist Anne Frank»

Die imaginäre Freundin von Anne Frank, der das berühmte Tagebuch gewidmet war, erwacht zum Leben.

Amsterdam, 2020 – Während Kitty gerade durch das Tagebuch von Anne Frank zum Leben erweckt wird, werden Tausende von Asylbewerbern, die vor dem Krieg fliehen, in Europa abgewiesen. Mit Hilfe des jungen Peter, in den sie sich verliebt, verfolgt die Jugendliche das Leben ihrer Schöpferin bis zur Entdeckung ihres plötzlichen Todes vor 75 Jahren zurück, um herauszufinden, wie sie die Erinnerung an sie aufrechterhalten kann.

Es ist eine echte Herausforderung, der sich Ari Folman mit dieser x-ten Verfilmung des Tagebuchs von Anne Frank stellt, die sich diesmal an ein junges Publikum richtet, das der Regisseur allerdings nicht schonen will. Trotz seines pädagogischen Ziels ist der Film weder weichgespült noch moralisierend. Folman präsentiert eine zeitgenössische Erzählung, die von Wunderbarem, aber auch von den Schrecken der Geschichte durchzogen ist.

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2. «Aftersun»

Eine junge Frau entdeckt bei der Sichtung alter Ferienfilme ungelöste Rätsel ihrer Kindheit.

20 Jahre nachdem sie mit ihrem Vater Urlaub in der Türkei machte, schaut Sophie Filme an, die sie damals mit ihrer Digitalkamera schoss. Sie zeigen belanglose Aufnahmen aus unbeschwerten Tagen: kurze Ausflüge, am Swimmingpool verdöste Nachmittage, Restaurantbesuche. Vater und Tochter verstehen sich; selbst die vorpubertären Zickereien der Elfjährigen steckt Calum locker weg. Doch während Sophie in kurzer Zeit heranreift und eigenständiger wird, bricht Calum immer mehr der Boden unter den Füssen weg.

Die Schottin Charlotte Wells schildert in ihrem Langfilmdebüt mit viel Fingerspitzengefühl, wie eine gut funktionierende Beziehung zwischen einem Mann und seiner elfjährigen Tochter auseinanderzudriften beginnt. Das Coming-of-Age-Drama überrascht durch eine subtile Beiläufigkeit der Erzählung, in die sich zunehmend irritierende Momente einbauen.

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3. «Missing»

Eine junge Frau stellt nach dem Verschwinden ihrer Mutter vom heimischen Computer aus Nachforschungen an.

June (Storm Reid) liebt ihre Mutter Grace (Nia Long), findet ihre überfürsorgliche Art manchmal aber ganz schön anstrengend. So auch jetzt, da Grace mit ihrem Partner Kevin (Ken Leung) vereist und eine Freundin beauftragt, hin und wieder nach ihrer Tochter zu schauen. Als June die beiden nach dem Urlaub, wie vereinbart abholen will, wartet sie am Flughafen vergeblich. Weil sie niemanden erreicht und die Polizei keine grosse Hilfe ist, begibt sie sich von ihrem Laptop aus auf Spurensuche.

Figuren und Plot unterscheiden sich, optisch hält sich der von Nick Johnson und Will Merrick inszenierte Vermisstenthriller allerdings an das Konzept des Vorgängers («Searching»), dessen Geschichte in Form einer fiktiven True-Crime-Serie kurz aufgegriffen wird. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass wir über die Desktopsicht einige Male tief ins Innenleben der Charaktere blicken können. Etwa, wenn June eine «Ich liebe dich!»-Message ihrer Mutter nur mit einem Daumen-hoch-Emoji beantwortet.

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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