Artikel18. Oktober 2022

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
© Praesens-Film

Während in «Der Nachname» ein harmonisches Familientreffen durch die Verkündung einer bereits geschehenden Hochzeit den Bach runter geht, präsentiert der Türkische Regisseur Emin Alper mit «Burning Days» eine Kriminalgeschichte und Gesellschaftskritik zugleich: Ein junger Staatsanwalt will sich von den Machenschaften vor Ort nicht beeindrucken lassen. Und Julie jongliert in «À plein temps» zwischen ihrem verhassten Job als Zimmermädchen, endlosen Fahrten vom Land in die Hauptstadt und der Betreuung ihrer beiden Kinder.

1. Der Nachname

Ein Paar diskutiert nach ihrer Heirat über den gemeinsamen Nachnamen.: Eine seichte Komödie für die ganze Familie.

Es hätte ein harmonisches Familientreffen werden sollen. Doch kaum sind das Ehepaar Stephan (Christoph Maria Herbst) und Elisabeth (Caroline Peters) mit den frisch gebackenen Eltern Thomas (Florian David Fitz) und Anna (Janina Uhse) auf Lanzarote eingetroffen, brechen in der Familie Böttcher neue Konflikte auf.

Inhaltlich schliesst «Der Nachname» an den Vorgängerfilm an. Mittlerweile sind Dorothea (Iris Berben) und ihr Adoptivsohn René (Justus von Dohnányi) offiziell ein Paar. Sie haben sogar schon geheiratet, ohne dass es Dorotheas leibliche Kinder mitbekommen hätten. Doch diese Neuigkeit alleine löst den Streit zwischen ihnen nicht aus. René hat auch noch den Nachnamen seiner Frau angenommen. Es entbrennt eine Diskussion über Erbrecht und Feminismus.

Als Schauplatz dient eine spanische Finca auf Lanzarote, die malerisch, perfekt für jeden Tourismuskatalog, und ausschweifend mit der Kamera eingefangen wird.

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2. Burning Days

Kriminalgeschichte und Gesellschaftskritik zugleich: Ein Staatsanwalt kommt in ein Dorf, und bedroht die nicht immer moralisch einwandfreien Geschäfte vor Ort.

Emre (Selahattin Pasali) ist ein junger Staatsanwalt, der aus der Stadt aufs Land versetzt wird. Sein Ehrgeiz ist gross. Deswegen hat er auch vor, sich von den Machenschaften vor Ort nicht beeindrucken zu lassen. Er will für Ordnung sorgen. Dabei hat er vor unbestechlich zu bleiben und geht gleich nach seiner Ankunft gegen einige der als Traditionen abgetane Unsitten vor. Als Autoritätsperson nehmen die Dorfbewohner den eher schmächtigen Mann allerdings nicht an.

Während einer Feier machen sie ihn betrunken und am nächsten Morgen wird bekannt, dass eine junge Frau, die bei der Feier anwesend war, brutal vergewaltigt wurde. Emre kann sich nicht genau an den Ablauf des Abends erinnern, muss aber trotzdem im Fall ermitteln – immer mit der Angst im Nacken, dass er selbst unschön beteiligt sein könnte.

«Burning Days» des türkischen Regisseurs Emin Alper ist Kriminalgeschichte und Gesellschaftskritik zugleich. Mit künstlerisch anspruchsvollen Bildern evoziert er eine unterschwellig feindselige Atmosphäre, die einen einzufangen vermag.

4 von 5 ★

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3. À plein temps

Es wird gestreikt, doch Julie möchte unbedingt an einem wichtigen Vorstellungsgespräch teilnehmen.

Julie (Laure Calamy) jongliert zwischen ihrem verhassten Job als Zimmermädchen, endlosen Fahrten vom Land in die Hauptstadt und der Betreuung ihrer beiden Kinder. Als sie in einen einwöchigen Streik gerät, gerät ihr ohnehin schon zerbrechlicher Alltag ins Wanken und sie gerät in eine Krise. Welche Opfer wird sie bringen, um zu überleben?

Für seinen zweiten Spielfilm wurde Éric Gravel bei den Filmfestspielen von Venedig 2021 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. Laure Calamy spielt darin eine Frau im Spiegel eines zerklüfteten Frankreichs, eine Rolle, für die sie mit dem Preis für die beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde.

4 von 5 ★

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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