Artikel15. November 2023

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
© Trigon-Film

Was steckt in mir? Die ProtagonistInnen der Kinostarts dieser Woche sehen sich immer wieder mit dieser Frage konfrontiert: In «About Dry Grasses» entdeckt ein überzeugter Junggeselle seine romantische Seite, Helen muss in «Die Mittagsfrau» hingegen ihr wahres Ich verbergen. Und in «Las Toreras» stellt sich die Filmemacherin Jackie Brutsche der lange verdrängten Geschichte ihrer Mutter.

1. «Die Mittagsfrau»

Schutz durch Selbstverleugnung

Helene kommt in den 1920er-Jahren nach Berlin. Eiegntlich will sie Ärztin werden, diesen Traum muss sie aber schnell vergessen. Erst kommt ihr die Liebe dazwischen, ein paar Jahre später findet sie sich in einem Land wieder, in dem sie ihre jüdische Herkunft verbergen muss. Für Helene geht es ab jetzt ums Überleben.

Weil «Die Mittagsfrau» in seiner Erzählung immer wieder Lücken lässt, ist auch das Publikum gefordert. Aus dem Mosaik ergibt sich das Bild einer Frau, die permanent in der Angst vor Entdeckung lebt. Helene ist eine Figur mit Ecken und Kanten – mit Bravour von Mala Emde verkörpert.

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2. «About Dry Grasses»

Die unerwartete Liebe

Eigentlich wartet Samet nur darauf, nach Istanbul versetzt zu werden. Als der überzeugte Junggeselle mit der Lehrerin Nuray verkuppelt werden soll, stellt er ihr deswegen seinen Freund Kenan vor. Wenig später bereut er diese Entscheidung allerdings: Die Drei verbringen viel Zeit miteinander und Samet entwickelt Gefühle…

Auch wenn dreieinhalb Stunden sehr lang klingt – keine Minute ist überflüssig. Dichte Dialoge und Gesprächspausen lösen sich ab, Regisseur Nuri Bilge Ceylan zeigt immer wieder, wie seine Figuren beim Kommunizieren scheitern. Auch Dank der herausragenden DarstellerInnen verbringt man gerne Zeit mit den differenzierten Figuren.

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3. «Las Toreras»

Wer war meine Mutter?

Als die Filmemacherin Jackie Brutsche zehn Jahre alt ist, begeht ihre Mutter Selbstmord. Mehr als 30 Jahre später stellt sie sich diesem Trauma. Brutsche führt dafür Interviews mit ihrem Bruder und ihrem Vater, aber auch mit den Geschwistern ihrer Mutter in Spanien.

Durch die vielen Interviews ist «Las Toreras» eigentlich eine sehr klassische Dokumentation. Eigentlich: Denn verschiedene filmische Entscheidungen brechen diese unpersönliche Form auf. Beispielswiese die symbolisch aufgeladenen Western-Sequenezen, in denen Brutsche ihrer Mutter nachspioniert, sind hier zu nennen.

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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