Artikel21. Juni 2023

Furys Mission: 5 Gründe, die Marvel-Serie «Secret Invasion» zu schauen

Furys Mission: 5 Gründe, die Marvel-Serie «Secret Invasion» zu schauen
© Universal Pictures Switzerland

Wir kennen das: Wenn die Welt gerettet werden muss, sind Superhelden nicht weit. In der sechsteiligen Marvel-Serie «Secret Invasion» steht nun allerdings keine der überlebensgrossen Figuren im Mittelpunkt, sondern Ex-S.H.I.E.L.D.-Leiter Nick Fury (Samuel L. Jackson), der, von Verlusten gezeichnet, auf die Erde zurückkehrt, um eine Invasion durch eine Rebellengruppe der Skrulls, ausserirdischer Gestaltwandler, zu verhindern. Auch wenn die Presse vorab nur die ersten beiden Episoden zu sehen bekam, wollen wir euch 5 Gründe nennen, warum ihr das Streamen nicht bereuen werdet.

von Christopher Diekhaus

1. Samuel L. Jackson mit ungewohnten Seiten

Samuel L. Jackson cool wie immer, aber auch emotional © Disney+

Mr. Coolness in Person – so wird Samuel L. Jackson spätestens seit Quentin Tarantinos Megahit «Pulp Fiction» immer wieder inszeniert. Auch in «Secret Invasion» blitzt diese Attitüde mehrfach durch. Charisma und Präsenz strahlt der mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnete US-Schauspieler erneut wie selbstverständlich aus. Hinzu kommt dieses Mal aber eine Gebrochenheit und Betroffenheit, die seinem Auftritt eine aufregende Note verleihen. Jackson kann markige Oneliner punktgenau abfeuern (etwa im Gespräch mit Don Cheadles James Rhodes: «I’m Nick Fury. Even when I’m out, I’m in!»), das wissen wir. Leise Töne beherrscht er aber ebenso. Hoffen wir, dass er in den restlichen Folgen dazu weitere Gelegenheiten bekommt!

2. Nick Fury zwischen Schmerz und Wut

Nick Fury in persönlicher Mission © Disney+

Bislang tauchte Nick Fury im Marvel-Universum, vor allem in seiner Rolle als Direktor des Geheimdienstes S.H.I.E.L.D., als knallharter und vorausschauender Stratege auf. Für sein Privatleben war in den Filmen wenig Platz. «Secret Invasion» erforscht nicht nur ausführlicher seine Backstory, sondern macht das Seriengeschehen zu einer sehr persönlichen Angelegenheit. Fury griff einst den von Talos (Ben Mendelsohn) angeführten Skrulls, einer aus ihrer Heimat vertriebenen Alien-Spezies, unter die Arme. Nach seiner Rückkehr auf die Erde muss er es nun plötzlich mit einigen alten Verbündeten aufnehmen, die unseren Planeten unter ihre Kontrolle bringen wollen. Die Spuren, die Nicks bisheriger Einsatz und einige schwere Verluste hinterlassen haben, drücken sich schon am Anfang in seinem etwas müden, abgekämpften Erscheinungsbild aus. Das Ende der ersten Episode produziert dann noch einige Sorgenfalten mehr. Gleichzeitig gilt aber: Der Schmerz wird Fury antreiben, dient ihm als Treibstoff auf seiner Weltrettungsmission.

3. Olivia Colman stiehlt die Show

Olivia Colman glänzt in ihrer Rolle als MI6-Agentin Sonya Falsworth © Disney+

Obwohl sie in den ersten beiden Folgen nur für Stippvisiten vorbeischaut, hinterlässt Oscar-Preisträgerin Olivia Colman einen bleibenden Eindruck. In ihrer Rolle als hochrangige MI6-Agentin Sonya Falsworth verströmt sie neben herrlich bösem Spott eine beunruhigende Selbstsicherheit, die zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt wirkt. Noch köstlicher als Sonyas Treffen mit Nick in der Auftaktepisode ist ihr Folterverhör im Hinterraum einer Metzgerei. Wehe, wenn Colman in den verbleibenden Kapiteln keine ähnlichen Momente zum Glänzen erhält! Eine Darstellerin ihres Kalibers darf man einfach nicht für Füllszenen verheizen.

4. Agententhriller statt Superhelden-Krawall

Martin Freeman vor einer passenden Detective Wall © Disney+

«Antman and the Wasp: Quantumania» und «Guardians of the Galaxy Vol. 3», die bislang letzten Beiträge der Marvel-Saga, hauten mit Blick auf die Effekte wieder einmal ordentlich auf den Putz. Grösser, lauter, spektakulärer – eine Tendenz im Superheldenkosmos, die sich immer stärker abnutzt. «Secret Invasion» scheint da ein wohltuendes Gegengewicht zu bilden, kommt als Spionagethriller mit Verschwörungsanstrich daher und erdet die actionreicheren Passagen durch die oben beschriebene persönliche Betroffenheit Furys. Mit den Skrulls gibt es zwar eine Bedrohung, die auf übermenschliche Fähigkeiten setzt. Völlig die Bodenhaftung verliert die auch von Fluchterfahrungen erzählende Serie jedoch nicht. Bestenfalls bleibt das bis zum Ende so!

5. Gestaltwandler lauern überall

Kingsley Ben-Adir als Skrull Anführer Gravik © Disney+

Dass die Skrulls das Aussehen anderer Menschen annehmen können, eröffnet spannende erzählerische Möglichkeiten – und hilft natürlich enorm bei ihrem Vorhaben, den Planeten zu infiltrieren. Einige hohe Posten, so viel sei verraten, bekleiden die Aliens zum Start der Handlung schon. Immer wieder gibt es Situationen, in denen wir uns nicht sicher sein können, ob wir nun einen echten Erdenbewohner oder ein optimal getarntes Mitglied der ausserirdischen Spezies vor uns haben. Gespielt wird mit der Eigenschaft der Skrulls gleich in der Auftaktsequenz, die mit einer schockierenden Überraschung zu enden scheint. So wirkungsvoll der Kniff auch sein kann – inflationär verwendet dürfte er massiv an Wirkung einbüssen. Drücken wir die Daumen, dass die Macher ihn im weiteren Verlauf nicht wahllos eingesetzt haben.

3.5 von 5 ★

Seit dem 21. Juni auf Disney+.

Ist dieser Artikel lesenswert?


Kommentare 0

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung