Kritik5. Juni 2018

DVD-Tipp: Jeremy Renner und Elizabeth Olsen im eiskalten Thriller «Wind River»

DVD-Tipp: Jeremy Renner und Elizabeth Olsen im eiskalten Thriller «Wind River»
© Ascot Elite

Wenn die sommerlichen Temperaturen einen zu erdrücken drohen, reicht manchmal schon eine Abkühlung auf dem Flachbildschirm. Diese gibt es auch in «Wind River»: Nicht nur die eisige Landschaft im Westen der USA, sondern auch die packende Handlung lassen einem buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren.

Ein Mord in der vereisten Wildnis

Fährtenleser Cory Lambert (Jeremy Renner) ist in der schroffen und vereisten Wildnis des US-Bundesstaats Wyoming auf der Jagd nach einem Puma, als er im Indianer-Reservat namens «Wind River» die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Zur Aufklärung der Todesumstände reist eine junge, unerfahrene FBI-Ermittlerin (Elizabeth Olsen) aus Florida an, die weder für die meteorologisch schwierigen Umstände gewappnet ist, noch sich im Gebiet auskennt. Sie bittet Cory deshalb, sie bei den Ermittlungen als Führer zu unterstützen. Schon bald stossen sie auf die ersten Hinweise und müssen merken, dass sie es mit einem Gegner zu tun haben, der um seine Haut zu retten vor nichts zurückschreckt – eine Jagd, die vor allem für Cory von Tragweite ist, ist doch seine Tochter vor drei Jahren unter ähnlichen Umständen ums Leben gekommen.

Das Zusammenleben ist nicht immer einfach im Indianer-Reservat «Wind River» – insbesondere, wenn junge Mädchen einfach so von der Bildfläche verschwinden.
Das Zusammenleben ist nicht immer einfach im Indianer-Reservat «Wind River» – insbesondere, wenn junge Mädchen einfach so von der Bildfläche verschwinden. © Ascot Elite

Eisige Spannung trifft auf moralische Dilemmas

Während der Thriller mit klassischen Spannungselementen spielt und sich die Hinweise auf die Verantwortlichen des Geschehens gegen Ende des Films immer mehr verdichten, ist er zwischenzeitlich auch angenehm ruhig und nutzt diese Verschnaufpausen, um die moralischen Fragen hinter dem Ganzen zu beleuchten. So werden zum Beispiel Themen angeschnitten wie Selbstjustiz, der Drang nach Rache, die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse und nicht zuletzt auch die heutige Beziehung zwischen den Ureinwohnern Amerikas und der weissen Bevölkerung.

So schliesst das Drama zum Schluss mit dem Hinweis, dass die Vermisstenfälle junger Frauen, die demografisch zu den Ureinwohnern Amerikas gezählt werden, als einzige Bevölkerungsgruppe nicht statistisch erfasst werden. Nebst einer packenden Story mit einem ungewöhnlichen, wunderschön eingefangenen Setting geht «Wind River» mit cleveren Fragen für dieses Genre ungewöhnlich tief – und lässt dem Zuschauer genau mit dieser Kombination das Blut in den Adern gefrieren.

4 von 5 ★

«Wind River» ist ab sofort auf Blu-Ray und DVD oder als On-Demand verfügbar – in unserem Wettbewerb gibt es auch je 5 Exemplare zu gewinnen.

Ist auch persönlich involviert: Jeremy Renner als Cory Lambert, der Jagd auf den Mörder macht und seine Tochter selbst unter ähnlichen Umständen verloren hat.
Ist auch persönlich involviert: Jeremy Renner als Cory Lambert, der Jagd auf den Mörder macht und seine Tochter selbst unter ähnlichen Umständen verloren hat. © Ascot Elite

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