News27. Mai 2024

Cannes 2024: Sean Baker gewinnt mit «Anora» die Goldene Palme

Cannes 2024: Sean Baker gewinnt mit «Anora» die Goldene Palme
© Priscilla Mars

Die Jury des 77. Filmfestivals von Cannes unter dem Vorsitz der Regisseurin Greta Gerwig zeichnet mit «Anora» eine Komödie über eine Stripperin aus. In den anderen Sektionen geht die Schweiz mit mehreren Preisen nach Hause.

von Marine Guillain, übersetzt aus dem Französischen

«[Ein Film,] der unsere Herzen erobert hat, der uns lachen liess, der uns unendlich hoffen liess, der uns das Herz brach und dabei nie die Wahrheit aus den Augen verlor.» Mit diesen Worten überreichte Greta Gerwig am Samstag, den 25. Mai 2024, die Goldene Palme für den Film «Anora» von Sean Baker. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Stripperin aus Brooklyn, die den Sohn eines russischen Oligarchen heiratet, bevor sich dessen Familie einmischt und um jeden Preis versucht, die Ehe annullieren zu lassen.

Auch zwei unserer Favoriten des Festivals sind auf der Liste der Preisträger zu finden: Jacques Audiards gewagtes Musical «Emilia Perez» gewann den Preis der Jury und die vier Schauspielerinnen des Films, Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Adriana Paz und Selena Gomez, wurden mit dem Preis für die Beste Darstellerin ausgezeichnet. Der Film spielt in der Welt der mexikanischen Kartelle und behandelt das Thema Transidentität. Coralie Fargeats feministischer Bodyhorror «The Substance» erhielt den Preis für das Beste Drehbuch. In diesem schockierendem und grenzüberschreitenden Gore-Film injiziert sich eine alternde Schauspielerin (Demi Moore) eine Substanz, um ihre Jugend zurückzugewinnen.

Zoe Saldana gewann die Auszeichnung als beste Darstellerin für «Emilia Perez» neben Karla Sofía Gascón, Adriana Paz und Selena Gomez

Der Grosse Preis der Jury ging an den Film «All We Imagine as Light» von Payal Kapadia, einer der vier Regisseurinnen im Wettbewerb. Ein feinfühliger Film über Freundschaft, in dem es um zwei Krankenschwestern und Mitbewohnerinnen in Mumbai geht. Der Preis für die Beste Regie ging an «Grand Tour» des Portugiesen Miguel Gomes, und Jesse Plemons erhielt den Preis als Bester Darsteller für seine Leistung in «Kinds of Kindness» von Yorgos Lanthimos. «The Seed of the Sacred Fig» von Mohammad Rasoulof erhielt den Sonderpreis der Jury zur Unterstützung seines Kampfes: Der Regisseur (Goldener Bär 2020 in Berlin für «Doch das Böse gibt es nicht») wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, ist aus seinem Land geflohen und erst vor wenigen Tagen in Europa angekommen. Die Caméra d’Or ging an den Film «Armand» des Norwegers Halfdan Ullmann Tøndel. Der Film handelt von einem Streit zwischen zwei Kindern in einer Schule und den daraus resultierenden Kollateralschäden bei den Erwachsenen.

Aus der Schweiz gewann «Las novias del sur» von Elena Lopez Riera die Queer Palm für Kurzfilme. Die indische Schauspielerin Anasuya Sengupta wurde als beste Schauspielerin in der Kategorie Un Certain Regard für ihre grandiose Leistung in «The Shameless», einer Schweizer Koproduktion, ausgezeichnet. Schliesslich erhielt Kodi, der Mischling und Star des Spielfilms «Le procès du chien» von Laetitia Dosch, die Palm Dog.

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