Critique13. September 2019 Irina Blum
Stargespicktes Sci-Fi-Kino «Ad Astra»: Mit Brad Pitt zu den Sternen
Stargespicktes Science-Fiction-Kino mit wuchtigen Bildern: Filmemacher James Gray («The Lost City of Z – Die versunkene Stadt Z») schickt Hollywood-Beau Brad Pitt auf eine pikante Mission in die Weiten des Universums.
Filmkritik von Christopher Diekhaus
In einer nahen Zukunft, wie es auf einer Texttafel zum Einstieg heisst, arbeitet der durch nichts aus der Ruhe zu bringende Astronaut Roy McBride (Brad Pitt) an einer gigantischen Weltraumantenne, als gewaltige Energiewellen auf die Erde niedergehen und verheerende Schäden anrichten. Offenbar liegen die Ursachen für das bedrohliche Phänomen im Bereich des Neptuns, wo Roys Vater Clifford (Tommy Lee Jones) einst nach ausserirdischer Intelligenz suchen sollte.
Das Forschungsteam galt eigentlich seit vielen Jahren als verschollen. Doch nun gibt es Grund zur Annahme, dass der legendäre Raumfahrer lebt und irgendwie mit den elektromagnetischen Stürmen zu tun hat. Da sich die Menschheit in akuter Gefahr befindet, soll Roy über den Mond zum Mars reisen, um von dort eine Sprachnachricht an seinen Senior zu schicken.
«Ad Astra» ist ganz auf Brad Pitt zugeschnitten.
Ursprünglich bereits für Anfang 2019 angekündigt, erlebte «Ad Astra» seine Weltpremiere Ende August im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig. James Grays Science-Fiction-Streifen ist ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten, der auch als Produzent federführend an dem Projekt beteiligt war. Immer wieder fängt die Kamera Pitts Gesicht aus nächster Nähe ein.
Und regelmässig sinniert der von ihm gespielte Mann in Voice-over-Kommentaren über seine emotionale Verschlossenheit und das Hadern mit seiner Aufgabe. Die Monologe des Protagonisten verleihen dem Geschehen eine nachdenkliche Note, kommen in manchen Momenten aber schlicht zu angestrengt daher.
Die Handlung des gemächlich voranschreitenden Films setzt sich aus bekannten Science-Fiction-Bausteinen zusammen, wartet allerdings mit einigen spannend inszenierten Passagen auf – beispielsweise einer Verfolgungsjagd auf dem Mond oder der Erkundung eines havarierten Raumschiffes.
Verschleiern lässt sich damit freilich nicht, dass der im Zentrum stehende Vater-Sohn-Konflikt etwas abgegriffen wirkt und tiefschürfende Existenzfragen nur angerissen werden. Roys Selbstfindung erscheint mitunter zu schematisch und geht am Ende weniger unter die Haut, als es Regisseur Gray und Koautor Ethan Gross intendiert haben dürften.
Der Film liefert optisch, was er verspricht.
Während auf Drehbuchebene Schwächen auszumachen sind, liefert «Ad Astra» optisch genau das, was man von einem gut budgetierten Zukunftsabenteuer erwartet. Spektakuläre Impressionen gibt es schon zu Beginn zu sehen, wenn Roy von der beschädigten Antenne Richtung Erde stürzt. Auch im weiteren Verlauf geizen die Macher nicht mit staunenswerten Bildern und faszinierenden Ausstattungselementen, um ihrer futuristischen Welt Leben einzuhauchen.
3.5 von 5 ★
«Ad Astra» ist ab dem 19. September im Kino zu sehen.
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