Robot Dreams Frankreich, Spanien, USA 2023 – 101min.

Filmkritik

Das Streben nach Freundschaft

Maria Engler
Filmkritik: Maria Engler

In seiner Verfilmung der gleichnamigen Graphic Novel von Sara Varon erzählt der spanische Regisseur Pablo Berger die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft: zwischen einem Hund und einem Roboter. Wer braucht schon Dialoge, wenn er wunderschöne Animationen und ein von Tieren bevölkertes New York City hat?

Dog lebt im New York City der 1980er-Jahre. Als er sich wie jeden Abend sein einsames Mikrowellenessen vor dem Fernseher gönnt, beschliesst er, sein Leben zu ändern und sich einen Freund zuzulegen: einen Roboter. Schon bald sind sie beste Freunde, die gemeinsam die Stadt erkunden und jede Menge Spass haben. Doch ein Unglück trennt die beiden – werden sie sich wiederfinden?

Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel von Sara Varon, erzählt «Robot Dreams» eine mitreissende und liebevoll gestaltete Geschichte, die zwar von allgemeingültigen Emotionen wie Einsamkeit und dem Wunsch nach Gemeinschaft erzählt, aber trotzdem mit vielen ungewöhnlichen Ideen und spannenden Wendungen überzeugt. Im Mittelpunkt stehen zwei Wesen, die sich nach dem Anderen sehnen – und dabei jeweils ihren ganz eigenen Umgang mit dieser Sehnsucht finden.

Etwas ganz Besonderes ist «Robot Dreams» wegen des völligen Verzichts auf Dialoge, was den Film allerdings nicht weniger verständlich oder fesselnd macht – im Gegenteil. Es braucht keinen Text, um die Geschehnisse zu verstehen. Die Handlung, die Emotionen und Gedanken der Figuren werden durch die klare Mimik, Gestik und die Musik transportiert. Der Regisseur Pablo Berger, der den ebenfalls beeindruckenden Stummfilm «Blancanieves» inszeniert hat und auch Werbeclips und Musikvideos produziert, hat das Prinzip des «Show, don’t tell» verstanden und bringt es in «Robot Dreams» zur Perfektion.

Dabei folgt der Film einerseits einem grösseren Spannungsbogen, erzählt aber fast wie ein Episodenfilm immer wieder auch kleinere Geschichten – ohne dabei jedoch den Faden zu verlieren. In die Handlung werden die Träume der Figuren eingeflochten, die nicht nur ihre Hoffnungen und Ängste widerspiegeln, sondern auch ungemein kreativ und hintersinnig sind. Hervorzuheben ist eine wunderschöne Hommage an «Der Zauberer von Oz» mit einer Musical-Nummer, die hypnotisiert.

Doch «Robot Dreams» ist nicht nur eine sehenswerte und wunderbar animierte Geschichte einer grossen Freundschaft, sondern auch eine echte Liebeserklärung an die Stadt, die niemals schläft. Das New York des Films wird von unendlich vielen verschiedenen Tieren bevölkert, die trotz ihrer Verschiedenheit miteinander auskommen und friedlich zusammenleben – eine treffende Metapher für die vielfältige Bevölkerung der Stadt. Die wilde Mischung der tierischen Stadtbewohnenden sorgt immer wieder für Witz und eine erstaunlich dichte Welt.

08.01.2024

5

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Kommentare

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Watcher

vor 3 Monaten

Wer New York liebt, muss diesen Film sehen.


Patrick

vor 7 Monaten

Sehr unterhaltsamer Film über Freundschaft der auch ohne Dialog nie langweilig wird und zu Herzen geht. In diesem Sinne weniger Dialog ist mehr. Fazit:Ein Leckerbissen für Kids der 80.iger Jahre den er ist gespickt mit 80.iger Jahre Highlight und gespickt mit einem unerwartetem Filmende.Ich habe mir das Movie am Fantoche (Animation Festival:Baden) angesehen wo das Movie als Schweizer Premiere sehr gut ankam.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 7 Monaten


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