My Bloody Valentine USA 2009 – 101min.

Filmkritik

Spitzhacke im Kinosaal

Filmkritik: Steven Marriott

Das Horror-Genre steckt in der Krise, nur die "Saw"-Serie dümpelt seit einigen Jahren mehr oder weniger erfolgreich vor sich hin. Da kommt die neue 3D-Technologie, die schon bei den Animationsfilmen für frischen Wind gesorgt hat, gerade recht.

3D-Filme gibt es schon seit den 1940er Jahren. Auf die Idee, Horrorfilme mit Hilfe dieser Technologie spannender zu gestalten, ist auch schon mehr als ein Studio gekommen. 1953, während der goldenen Zeit des 3D-Films, erschien beispielsweise "House of Wax", der Vorgänger des gleichnamigen Remakes mit Elisha Cuthbert und Paris Hilton. In den achtziger Jahren durften sich die Kinogänger unter anderem "Der weisse Hai 3-D" oder eine dreidimensionale Version von "Freitag der 13." anschauen. Allerdings war die damalige Technologie nicht ausgereift und die heutigen Filme haben nur noch wenig mit diesen billig produzierten B-Movies zu tun. Nun startet die Filmbranche einen neuen Versuch, die Zuschauer im Kinosaal mit räumlichen Blutspritzern und abgehackten Körperteilen zu schockieren. Den Anfang macht das Remake des Horror-Thrillers "My Bloody Valentine".

Im beschaulichen Städtchen Harmony sterben bei einer Methangasexplosion fünf Minenarbeiter. Einige Wochen später - am Valentinstag - kehrt der wahnsinnige Harry Warden, der das Unglück überlebt hat, zurück und bringt 22 Menschen mit einer Spitzhacke um. Weitere zehn Jahre später taucht Tom Hanniger (Jensen Ackles), der beim Grubenunglück mit dabei war, wieder auf, um mit dem Verkauf der Mine einen endgültigen Schlussstrich unter seine Vergangenheit zu ziehen. Doch mit seiner Rückkehr fängt auch das Grauen wieder an: Ein als Minenarbeiter verkleideter Mann metzelt sich mit der Spitzhacke quer durch die Einwohner Harmony's und macht auch vor kleinwüchsigen Motelbesitzerinnen mit süssen Hunden und vor nackten Blondinen nicht halt. Ist Harry Warden zurückgekehrt oder steckt etwa Tom dahinter?

Regisseur Patrick Lussier inszeniert "My Bloody Valentine" als eine Mischung aus klassischem Slasher, Whodunnit und Szenen, die auf die Präsentation von 3D-Effekte zugeschnitten sind. Das ist bestenfalls faszinierend, meistens jedoch nur moderat unterhaltsam, denn punkto Geschichte, Figuren und Spannungsbogen hat das Remake wenig zu bieten. Auch technisch kann "My Bloody Valentine" nicht ganz mit den neuen Animationsfilmen mithalten, da die Darstellung von komplexen, echten Gegenständen und Menschen in 3D immer noch schwer realisierbar ist. Somit ist auch das Repertoire an überzeugenden Motiven eher klein - etwa die allgegenwärtige Spitzhacke, das Display der Handycam oder eine Taschenlampe, die den Zuschauer blendet. "My Bloody Valentine" ist dennoch kein Totalabsturz und für echte Fans von Splatter-Filmen sogar eine Empfehlung wert.

19.08.2009

3

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Kommentare

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frozone

vor 14 Jahren

Ich hätte fiesere Schockeffekte erwartet und die Menschen auf der Leinwand wirkten in 3D wie härzige Spielzeugfigürchen, die es umzubringen galt. Dennoch oder gerade deshalb kurzweilig auf komische Art und Weise...


janisara

vor 14 Jahren

Ein typischer Horror Film, der sich nicht von all den Anderen unterscheidet. Was ihn sehenswert macht ist eindeutig, dass er in 3D gezeigt wird. Da gruslets sich besser; -)


andre33000

vor 14 Jahren

ganau wie jeder andere Horrorfilm... einfach langweilig... uuhhh wer war wohl der Mörder bla bla bla


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