Kiss of the Dragon Frankreich, USA 2001 – 98min.

Filmkritik

Akupunktur für Profis

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Mit Jet Li hat ein weiterer Superstar des asiatischen Kampfkunstkinos den endgültigen Hechtsprung auf westliche Leinwände geschafft.

In Asien gehört er längst zu ersten Garde der filmischen Berufsschläger. Als Bösewicht in "Lethal Weapon IV" machte der Chinese zum erstenmal in einer amerikanischen Produktion auf sich aufmerksam und im eher lauen Streifen "Romeo Must Die" rezitierte er letztes Jahr seine ersten Dialogzeilen auf Englisch. Ähnlich wie Jackie Chan ("Shanghai Noon") oder Chow Yun Fat ("Crouching Tiger, Hidden Dragon") wird ihm die volle Aufmerksamkeit des westlichen Publikums erst in nicht mehr ganz taufrischem Alter zuteil: 38 Jahre Lebenserfahrung bringt Li zu "Kiss Of The Dragon" mit, doch beweglich und schnell wie eine Katze ist er offensichtlich immer noch.

Der Franzose Luc Besson ("The Fifth Element") stellt ihn als Helden in den Mittelpunkt eines nicht gerade tiefgründigen, aber rasanten und recht blutrünstigen Actionstreifens. In Gestalt des verdeckten Polizisten Liu Jian kommt Li nach Frankreich, um zusammen mit dem Inspektor Richard (Thecky Karyo) einen chinesischen Drogenbaron in einem Pariser Nobelhotel zu verhaften.

Sein französischer Amtskollege hat jedoch eigene Pläne: Kurzerhand liquidiert der Flic den Drogenhändler, und spätestens als seine Schergen sämtliche Magazine in Jians Richtung leeren und das halbe Prunkhotel zu Klump schiessen, merkt auch der Chinese, dass etwas faul ist an der Sache. Als Lebensversicherung stibitzt er ein Überwachungsband, auf dem der Mord aufgezeichnet ist, und sucht das Weite. Die Franzosen blasen zur Jagd.

Soweit die konventionelle Story mit den handelsüblichen Zutaten: Ein gerissener Bösewicht, viele böse Buben mit grossen Kanonen und kleinen Hirnen, eine hilfsbedürftige Frau (Bridget Fonda) und ein unschuldig verfolgter Held. Dialoge sind bestimmt nicht die Stärken des Films, doch Jet Li erhält viel Raum zur Demonstration seiner Körperbeherrschung, ohne Drahtseile und digitale Tricks.

Regisseur Chris Nahon und Luc Besson, verantwortlich für Drehbuch und Produktion, halten auch nichts von Weichspülerei und lassen Li reichlich Knochen brechen und Blut verspritzen. Für Härtefälle hat dieser ausserdem stets ein Set Akupunkturnadeln am Handgelenk montiert, um mit gezielten Pieksern wahlweise Verletzte zu heilen, lästige Frauen schlafenzulegen oder Feinde zu Tode zu quälen. Trotz aller Brutalitäten und überzeichneter Action blitzt immer wieder eine Portion Ironie auf, und Nahon tut gut daran, nicht allzu bierernst zu bleiben. Actionfilme müssen schliesslich auch Spass machen. Und wenn Jet Li gegen eine ganze Polizeischule antreten muss, die mit Schlagstock und Kimono Kampfsport trainiert, wird "Kiss Of The Dragon" definitiv zur Parodie seiner selbst.

31.05.2021

3

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Kommentare

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tuvock

vor 19 Jahren

Jet Li ist schneller als ein Düsenjet, stärker als Chuck Norris, fast so schnell wie Bruce Lee, und hat fast so gute Ideen wie Jackie Chan.

LIU gerät in die Schusslinie, und flüchtet nach Chinatown zu seinem Onkel. Gerade als er sich eine Wunde am Arm nähen will kommt ihm die Prostituierte JESSICA ( Bridget Fonda) in die Quere, die von Ihrem Zuhälter LUPO arg mißhandelt wird. LIU greift nicht ein, er versucht es auf die ruhige Art zu lösen.

Bis er explodiert. Er versucht JESSICA vor Ihren Peinigern zu retten, schließlich hat sie ihm auch geholfen, und dann kommt eines der seltenen Duelle, Karate gegen Boxen. Da befinden sich beide auf der Flucht, bis eines späteren Zeitpunktes durch einen Zufall draufkommt, das gerade Diese JESSICA eine der Nutten war, die als Zeugen bei dem Mord an dem Drogenboß wie er im Hotelzimmer waren, und nun heißt es handeln, flüchten und kämpfen, wie ein kirgisischer Orkan. Luc Besson hat produziert und Drehbuch geschrieben.

Jet Li ist eine Mischung zwischen Märchenfee, und Donnerwolke. Er ist einfach was besonderes. Wenn man glaubt alles gesehen zu haben was diesem Genre ähnlich ist man irrt sich, weil dieser Film hat eine sehr gute Geschichte und ist vor allem sehr ehrlich. Blöd ist nur wenn man diese Tricks nachmacht, und auf den Kinoreihen herumspaziert das man da leicht anfängt zu wackeln und runterfällt. Blöd ist nur wenn dann einer unten sitzt der nicht so erfreut ist wenn von oben ein großes Gewicht herunterfällt. Zu empfehlen ist der Film allen Karate, Kampf, und Polizistenfilm fans.

Furiose, Karatehandschlägige Haudrauf handlungsreiche gut gemachte logisch fundierte

83, 11 von 100Mehr anzeigen


plastikman

vor 21 Jahren

Ich habe mir den Film aus der Videothek augeliehen...eigentlich dachte ich, es sei so ein 0850 Film oder so....ich habe auch nicht aufs Datum geguckt und dachte, es sei sowas schlechte von 95 oder so.

Als ich ihn geguckt habe, war ich geplettet!!!! Es ist zu meinem Liebings Film geworden!!!Mehr anzeigen


plastikman

vor 21 Jahren

Die Schauspieler überragen!!!


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