Regisseure mal anders

Namhafte Regisseure verirren sich immer mehr in die Werbelandschaft. Und auch im Netz kann man Filme von ihnen bestaunen. Der Trend scheint nicht abzureissen. Ein Trend, der in den neunziger Jahren auch in der Schweiz neu lanciert wurde.

David Lynch, Terry Gilliam und Spike Jonze. Alle drei haben ihre unverkennbare Handschrift im Kino entwickelt. Und alle drei haben sich auf anderen Gebieten versucht: David Lynch hat seine Homepage gleich selbst gemacht (www.davidlynch.com) und darauf auch ein paar kleine Webfilmchen gebastelt, Terry Gilliam hat den neusten Nike Werbespot gedreht und Spike Jonze macht sowieso alles, was irgendwie mit Film in Verbindung steht (Werbefilme, Musikvideos und Kinofilme).

Diese drei sind nur eine kleine Auswahl an namhaften Regisseuren, welche sich in der Werbung und in den neuen Medien kreativ betätigen und damit auch Erfolg haben. Es scheint sich richtiggehend als Trend zu etablieren und immer mehr ahmen ihn nach. Erstaunlich ist, dass die Schweiz in dieser Hinsicht in den neunziger Jahre so etwas wie eine Vorreiterrolle übernommen hat: Wer kennt sie nicht, die Parisienne Werbespots, realisiert von verschiedensten Regiesseuren? Begonnen wurde die Serie 1991 mit Jean-Luc Godard und seither haben sich schon Emir Kusturica, Enki Bilal, Giuseppe Tornatore, Bakhtiyar Khudoynazarov, Juan Carlos Tabio, Marc-Henri Wajnberg, David Lynch, Roman Polanski, Wim Wenders und Robert Altman in den Regiestuhl gesetzt. Eine dankbare Aufgabe, da den Regiesseuren jeweils völlig freie Hand gelassen wird.