CH.FILM

Zehn Jahre Schweiz 2024 – 115min.

Filmkritik

Manches kommt anders, als man denkt

Irene Genhart
Filmkritik: Irene Genhart

Matthias von Gunten vermittelt in seiner Langzeit-Dokumentation intime Einblicke in die nicht nur beruflichen Entwicklungen von vier jungen Schweizer:innen. Der Film ist vermittelt ebenso eine Frage der jungen Generation an ihre Zukunft.

Matthias von Gunten begleitet zwei junge Männer und zwei junge Frauen ab dem Moment ihres Eintritts in die berufliche Ausbildung, bis sie zehn Jahre später als junge Erwachsene fest im Leben stehen. Die Entwicklungen, die der Bäckerlehrling Pascal, die Medizinstudentin Lucia, Hannah als Absolventin der Pädagogischen Hochschule und Victor im Wechsel vom Oboisten zum Dirigenten durchlaufen, sind geprägt von Höhen und Tiefen sowie Hoffnungen und Zweifeln – doch lange nicht vorhersehbar.

Zwischen 17 und 29 Jahre alt waren die Protagonist:innen, als Matthias von Gunten seine Langzeit-Dokumentation in Angriff nahm. Sie alle standen am Beginn ihrer Erst- bzw. Zweitausbildung.

Für Hannah war klar, dass sie Lehrerin werden wollte. Pascal hatte sich nie überlegt, etwas anderes zu tun, als die Bäckerei seines Vaters zu übernehmen. Für Lucia und Victor aber sah die Situation ganz anders aus. Das Medizinstudium sollte für Lucia bloss der Einstieg in die Psychiatrie sein und Victor legte seine Oboisten-Karriere auf Eis, um sich als Dirigent zu versuchen.

Von Gunten hat die vier jungen Erwachsenen regelmässig besucht und die ursprünglich auf drei Jahre angesetzte Drehzeit auf zehn Jahre verlängert. Ganz zum Vorteil des Films, der nun sichtbar werden lässt, was sich sonst kaum abgezeichnet hätte: Das Ankommen nicht nur in einem Beruf, sondern auch im Erwachsenenleben – das zumindest im Fall von Pascal komplett anders verlief, als vermutet. «Zehn Jahre» ist ein feinfühliger und intimer Film, der Fragen an die Zukunft stellt.

04.03.2024

4

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Kommentare

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thomasmarkus

vor einem Monat

Alle dargestellten Lebenswege speziell, selten ganz grad, Hoffnung schenkend, dass jedeR seinen/ihren Weg finden wird. Am wenigsten ausgeprägt vielleicht bei der jungen Lehrerin - und hier sehen wir dann viele Kinder vor uns, die wiederum am Start stehen und ihre Wege suchen und finden werden.
So gesehen ein Leben-Bild...Mehr anzeigen


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