Die Rauchsauna ist eine in Estland verbreitete Tradition, die seit 2014 auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes steht. Anna Hints begleitet in ihrem ersten Dokumentarfilm verschiedene Frauengruppen bei ihren Saunabesuchen und lauscht dabei ihren Gesprächen, deren vertrauliche Inhalte den schützenden Raum der Sauna normalerweise nicht verlassen.

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In einer Hütte am Rande eines Waldes irgendwo im Südwesten Estlands, treffen sich befreundete Frauen aus der Umgebung regelmässig zur Rauchsauna. Im Schutz des Raumes und unter Einfluss der Schweiss treibenden Prozedur erzählen sie einander von intimen persönlichen Erlebnissen wie der ersten Liebe und der Entdeckung sexueller Vorlieben. Ebenfalls zur Sprache kommen dabei auch schwierige und belastende Themen wie Geburtsschmerz, Abtreibung, Todgeburt und sexuelle Übergriffe.

In Estland kennt man die Tradition der sogenannten Rauchsaunas. Es sind spirituelle Orte, an denen bestimmten Ritualen folgend Körper und Seele gereinigt werden, sie stehen seit 2014 auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes.

In einer dieser Saunas hat die auch in der experimentellen Volksmusik-Szene verwurzelte Estin Anna Hints ihren ersten Dokumentarfilm realisiert. Von den 25 Frauen, die darin vorkommen, sind im Film meist nur einzelne Körperteile – ein Fuss, Hände, eine Brust, ein schweissnasser Rücken, selten einmal ein angeschnittenes Gesicht – zu sehen.

Umso mehr prägt sich ein, was auf der Tonspur geschieht: Leises Tropfen, das Zischen des Ofens, Klatschen von Laub auf Körpern, Einige Takte vom Akkordeon, Lachen, ein gesungenes Lied und Erzählungen, von denen man oft nicht weiss, aus wessen Mund sie stammen. Das stört nicht weiter, denn wichtiger und faszinierender als die Erlebnisse Einzelner ist die sich aus ihrer Summe ergebende Schilderung einer intimen weiblichen Lebenswelt.