Ruby taucht ab USA 2023 – 91min.

Filmkritik

Der Haken an diesem Kraken

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Das Déjà-Vu Erlebnis ist zwar gross, aber der Rollentausch zwischen Meerjungfrauen und Kraken in «Ruby taucht ab» macht diesen DreamWorks-Animationsfilm zu einem zumindest angenehmen Sommerfilm.

Ruby (englische Stimme von Lana Condor) ist ein typisches Mädchen im Teenageralter, das nichts lieber will, als zum Abschlussball ihrer High School zu gehen. Aber dieser findet auf einer Yacht statt und ihre Mutter (Toni Colette) verbietet ihr, ins Meer zu gehen. Als Ruby beschliesst, die wichtigste Regel ihrer Mutter zu brechen, realisiert sie, dass von einer langen Reihe von Kraken abstammt und die Erbin des Throns der Kraken Königin (Jane Fonda) ist. Die Kraken beschützen die Meere vor den manipulativen Meerjungfrauen und als sich das populäre neue Mädchen der Schule als solche entpuppt, wird Ruby mit ihrem Schicksal konfrontiert.

«Ruby taucht ab» baut auf die gängigen Klischees des bösen Kraken, die uns durch Filme wie «Arielle, die Meerjungfrau» oder den 80er-Jahre Klassiker «Kampf der Titanen» eingetrichtert wurden. In diesem Film sind die Kraken die Beschützer der Meere und die traditionell lieben Meerjungfrauen benehmen sich wie Mean Girls. Ruby ist eine überraschend sympathische Heldin, mit langen, dehnbaren Gliedern, deren gummiartige Transparenz wie ein Mensch-gewordener Flummi anmutet.

Aber: Ihr erinnert euch vielleicht noch ans Kinojahr 1998, als sowohl Disney als auch DreamWorks einen Ameisen-Trickfilm ins Kino brachten. Das Problem mit «Ruby taucht ab» ist, dass Disney kürzlich mit «Rot» und «Luca» gleich zwei sehr ähnliche Filme veröffentlicht hat, was «Ruby taucht ab» gehörig den Schwung aus den Tentakeln nimmt. Wie «Rot» behandelt «Ruby taucht ab» Themen des Erwachsenwerdens, nur auf eine oberflächlichere Weise als der Oscar-nominierte Disney-Streifen. Dem Konflikt zwischen Ruby und ihrer Mutter fehlt es an Spannung und Connor, der Junge, den Ruby zum Prom einladen wollte, fällt der Unterwasser-Action zum Opfer. Aber, wer von der Message «anders sein ist gut» nie genug kriegen kann, dem sei mit «Ruby taucht ab» gedient.

28.06.2023

2.5

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Kommentare

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Taz

vor 9 Monaten

08/15 Kinderfilm, der fast schon krampfhaft versucht seine Message an den jungen Kinogänger zu bringen. Für Kids könnte das durchaus okay sein. Alle anderen Finger weg


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