Raus aus dem Teich USA 2023 – 92min.

Filmkritik

Aus dem gemachten Nest ins Abenteuer

Filmkritik: Damien Brodard

Nach dem grossartigen Erfolg von «Der Super Mario Bros. Film» verlässt das jüngste Küken des Studios Illumination stolz das Nest, stösst aber gleichzeitig auf einige Turbulenzen.

Eine Stockentenfamilie hat noch nie zuvor ihren Teich verlassen, um wie andere Enten zu reisen. Pam (Nazan Eckes) will aus ihren Gewohnheiten ausbrechen und überredet Mack (Elyas M’Barek), mit ihren beiden Kindern Dax und Gwen an die Strände Jamaikas zu reisen, und auch der etwas merkwürdige Onkel Dan ist mit von der Partie. Es beginnt eine lange Reise voller unerwarteter Begegnungen, die die kleine Familie enger zusammenschweissen.

Abseits von ihrem Aushängeschild, der Reihe um «Ich - Einfach unverbesserlich» (2010-2017), stellt das Studio Illumination neue, verrückte Charaktere vor, die Gross und Klein zum Lachen bringen. Auch diesmal ist das technische Know-how der Animationsteams wieder ein Volltreffer, denn es gibt eine ganze Reihe von Vogelarten, von denen eine unglaublicher ist als die andere. Von einer alten Ente mit Übergewicht über eine New Yorker Taubengang bis hin zu einem psychopathischen Reiherpärchen ist alles dabei. Der dadurch entstehende Humor schwankt zwischen erheiternd und irritierend. Doch leider gelingt es Illumination nicht, sich von einem monotonen Aufbau zu lösen, der auf eine blosse Aneinanderreihung von Sketchen zurückgeht.

Die Familie Colvert ist zwar liebenswert, aber man hat das Gefühl, sie alle schon einmal in anderen Filmen kennengelernt zu haben – nur besser ausgearbeitet. Dasselbe gilt für die Gestaltung des Films, die einige eindrucksvolle und optisch ansprechende Sequenzen bietet, die jedoch nur ein Blickfang sind und kein erzählerisches Potenzial haben. Diese netten Enten, die von einer beachtlichen Synchronisationscrew verkörpert werden, gewinnen jedoch im Laufe ihrer Reise an Sympathie, indem sie zu den Rhythmen der Musik von John Powell ihre Abenteuer erleben.

Mit den Jahren hat das amerikanische Studio seine technischen Fähigkeiten und sein Tempo perfektioniert: Jetzt muss es das Ganze noch mit einer weniger oberflächlichen Geschichte verbinden. Kurz gesagt, «Raus aus dem Teich» ist niedliche Unterhaltung, ist aber nicht mehr als ein kurzer, lustiger Moment.

21.12.2023

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 3 Monaten

"Migration" scheint nur für kleine Kinder gedacht. Sie mögen sich von den bunten Farben ablenken lassen, es gibt reichlich Slapstick und die Geschichte ist so einfach, dass jeder ihr ohne große Schwierigkeiten folgen kann. Aber auch Kinder hätten mehr von ihrer Unterhaltung verdient als nur das. Es ist erstaunlich, dass ein so harmloser Film von Mike White geschrieben wurde - ja, von demselben Mike White, der für „School of Rock" und „The White Lotus" verantwortlich ist – zugegebenermaßen auch für „The Emoji Movie". Ebenso schockierend: Benjamin Renner, Co-Regisseur des so charmanten und visuell beeindruckenden Animationsfilmes "Ernest & Celestine", hat auch hier Regie geführt.Mehr anzeigen


Taz

vor 3 Monaten

Leicht, schnell verdaut, aber unterhaltend gemacht. Diese Entenschar bietet ein luftiges Abenteuer, das man gern mit der ganzen Familie anschauen kann. Tiefe, Spannung oder Überraschungen suchen wir zwar vergebens, aber die sympathischen Figuren, ein paar nette Gags und gute Animationen genügen. Nett gequackt!Mehr anzeigen


CineMani

vor 3 Monaten

Nur schon die Ausgangsidee dieses Animation-Plausches ist solide gebaut und kurzweilig. Pixar hätte wohl noch eine Meta-Ebene mehr eingebaut, aber «Migration» schiesst nicht zuletzt dank des Drehbuchs von «The White Lotus»-Macher Mike White den Vogel ab. Aktuell DER Festtags-Familienfilm schlechthin. Da kommen Gross und Klein gleichermassen auf ihre Kosten. Disneys «Wish» kann jedenfalls einpacken.Mehr anzeigen


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