The Marvels USA 2022 – 105min.

Filmkritik

Drei Superheldinnen fürs Universum

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Steckt das Superheldenkino in einer ernsten Krise? Unbestreitbar ist jedenfalls, dass 2023 viele Comicadaptionen an den Kassen schlechter abschnitten als erwartet. Besonders heftig traf es die DC-Titel «Shazam! Fury of the Gods» und «The Flash». Probleme bekommen könnte auch der 33. Marvel-Film «The Marvels», der seltsam fahrig wirkt.

Mit der Zerstörung der Obersten Intelligenz der kriegerischen Kree-Spezies ruft Carol Danvers alias Captain Marvel (Brie Larson) ungewollt eine neue Gefahr herauf. Ihre sterbende Heimat will die Kree-Kämpferin Dar-Benn (Zawe Ashton) retten, indem sie Ressourcen aus dem gesamten Universum abgreift. Ein von ihr erzeugtes Wurmloch lässt die Superkräfte von Danvers, der Astronautin Monica Rambeau (Teyonah Parris) und der Teenagerin Kamala Khan alias Ms. Marvel (Iman Vellani) verrücktspielen.

«The Marvels» knüpft nicht nur an «Captain Marvel», das erste Soloabenteuer von Carol Danvers, an, sondern ist auch eine Weiterführung der Miniserie «Ms. Marvel», mit der Kamala Khan den Superheldenkosmos betrat. Im Film müssen die beiden und Carols Quasi-Nichte Monica nun ihre auf seltsame Weise verschränkten Fähigkeiten bündeln und kontrollieren lernen, um Dar-Benn zu stoppen.

Potenzial hat das zentrale Frauentrio allemal. Regisseurin Nia DaCosta schafft es aber nicht, die Dynamik zwischen den Protagonistinnen besonders aufregend zu gestalten. Emotionale Momente etwa werden stets erstaunlich schnell abgefrühstückt. Aus dem oft CGI-lastigen Spektakel stechen sicherlich einige knackige Actionszenen heraus. «The Marvels» findet jedoch nie einen überzeugenden Rhythmus, betreibt Stationen-Hopping ohne dramaturgische Finesse. Wie ein Schnipsel aus einem gänzlich anderen Film erscheint eine bizarre, quietschbunte Musicalsequenz, über die sich unter Garantie Spott ergiessen wird.

08.11.2023

2.5

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Kommentare

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flashgordon99

vor 5 Monaten

Ich ärgere mich, dass ich mich überreden liess, den Film abzuschauen. Mit "The Marvels" kommt ein weiteres Superheldefilm, den es definitiv nicht braucht. Was ist bloss mit Marvel Studios los? Gibt es nur noch Kinderproduktionen mit einer oberflächlichen seichten Geschichte, dazu langweilige Auseinandersetzungen, 08/15 Charaktere, überwiegend Szenen mit versuchtem "Jööööö" Effekt und dazu ein paar bekannte Schauspieler? Ist das alles, was noch von Hollywood kommt? Ich wünsche mir Christian Bale als Batman zurück oder geile Streifen wie "The Watchmen". Das sind coole Superheldenfilme. Der Rest? Na ja ...Mehr anzeigen

Filmenthusiast

vor 4 Monaten

Es ist Disney, das ist los!

Hat nichts mehr mit Marvel zu tun, auch wenn Marvel draufsteht.

In diesem Sinne:

Fuck you Disney!
Resp. fuck you Bob Iger und Bob Chapek!


dulik

vor 5 Monaten

"The Marvels" ist der bisher kürzeste Film des MCU - und leider auch der schwächste. Dank dem Budget von fast 300 Millionen USD hat der Streifen zwar eine gewisse Mindestqualität, doch das reicht in dem aktuell von Superhelden übersättigtem Markt einfach nicht mehr aus. Der Film wirkt, als wäre er in einem Zufallsgenerator entstanden. So sind die Charaktere und die Handlung völlig austauschbar und man hat nie das Gefühl, als würde etwas Bedrohliches oder gar Bedeutendes passieren. Und wenn es dann einmal witzig oder niedlich werden sollte (Stichwort Katzen), wird dies durch die schwach aussehenden Animationen überschattet.
5/10Mehr anzeigen


CineMani

vor 5 Monaten

Yup. Dieser Marvel-Schuss ging definitiv nach hinten los – blutjunge Zielgruppe und 200-Millionen-Budget hin oder her.


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