John Wick: Chapter 3 - Parabellum USA 2019 – 131min.

Filmkritik

Bereite dich auf Krieg vor

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Keanu Reeves spielt zum dritten Mal John Wick, den Auftragskiller wider Willen, der in Anjelica Houston sowie Halle Berry und deren Hunden neue Verbündete im Kampf um sein Leben findet.

Weil John Wick (Keanu Reeves) im letzten Film auf dem neutralen Grund des Continental Hotel einen seiner unzähligen Feinde umbrachte, erklärt ihn das Gangsterkartell The High Table als „excommunicado“, das heisst die Jagdsaison auf John Wick ist einmal mehr eröffnet. John schickt seinen treuen Gefährten, den Pitbull Dog, in Sicherheit und kämpft gegen unzählige Karrierekiller, welche die 14 Millionen Dollar kassieren wollen, die auf seinen Kopf ausgesetzt sind. Er kriegt Hilfe von zwei Frauen, die ihm beide einen Gefallen schulden. Die Direktorin (Anjelica Huston) ist eine russische Mob-Mutter mit knallharter Ballettschule, die ihm hilft, nach Marokko zu flüchten, wo ihn Sofia (Halle Berry), die das Continental Hotel in Casablanca führt, mit ihren zwei belgischen Schäferhunden im Kampf um sein Leben unterstützt.

„Si vis pacem, para bellum“, flüstert Winston (Ian McShane), der Verwalter des Continental Hotel New York, als er John Wick in eine ungewisse Zukunft schickt. Wer Friede will, bereite sich auf den Krieg vor. Wer hätte gedacht, dass dieses philosophische, lateinische Sprichwort der dritten Folge dieser eher wortkargen Action-Serie zugrunde liegt. John Wick: Chapter 3 - Parabellum geht über die üblichen Rachegelüste hinaus und erforscht einige tiefere psychologische Themen, wie zum Beispiel die Tatsache, weshalb ein Mann, der alles verloren hat, noch immer einen derart starken Lebenswillen hat. Die Direktorin verrät uns einiges über Wicks Abstammung und weshalb aus diesem Mann ein Berufskiller wurde. Aber keine Angst. Eingefleischte John Wick-Fans seien versichert, dass dieser Film seinen Vorgängern in Sachen Action, Spannung und übertriebenen Stunts in nichts nachsteht.

Reeves Stunt-Double aus Speed und der Matrix-Trilogie, Chad Stahelski, führt hier zum dritten Mal Regie. Minutiös choreografierte Schlagabtäusche mit einem serbischen Hünen (Basketballstar Boban Marjanovic) zwischen den dekorativen Bücherregalen der New Yorker Bibliothek wechseln sich zum Beispiel mit Action-Szenen in einem vollen Pferdestall ab, wo die Pferdehufe nur so fliegen. Die eindeutig beste Kampfszene liefert sich Wick jedoch mit Hilfe von Sofia und ihren perfekt trainierten Kampfhunden, deren atemberaubende Dressurarbeit und Vorliebe für die Weichteile von Bösewichten das absolute Highlight des Films darstellen.


Positiv überrascht auch die Tatsache, dass dem inzwischen fast 55 Jahre alten Keanu Reeves keine Jungstars zur Seite gestellt wurden. Alle Hauptdarsteller dieses Films sind über 50, dem Film tut das jedoch überhaupt keinen Abbruch. Reeves Können in Martial-Arts, seine Reflexe und Schnelligkeit im Hiebe Austeilen haben an keinerlei Attraktivität verloren. Halle Berry hat sich im Training zwar drei Rippen gebrochen, aber auf der Leinwand sehen ihre dem brasilianischen Capoeira angelehnten Bewegungen sehr gekonnt aus. Die Oscar-Gewinnerin akzeptierte die Rolle in John Wick: Chapter 3 - Parabellum – wie sie in einem Interview sagte – um gegen die Vorurteile über das Altern anzukämpfen. Ziel erreicht, Halle!

21.05.2019

4

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor einem Monat

Auch der dritte Teil von JW ist immer noch ein gelungener Film, aber halt zum dritten Mal dasselbe vom gleichen. Der Neuigkeitseffekt und die starke Origin Story von Teil 1 sind eben schwer nachzumachen. Auch die sich schon hunderte Male wiederholenden Kopfschüsse werden dann doch Mal langweilig. Mmn bräuchte die JW-Reihe einen Richtungswechsel, zB viel weniger, dafür bessere Gegner, anstatt eine Masse von anonymen Statisten als Kanonenfutter, die einem sowieso egal sind. Keanu Reeves ist jedenfalls die Rolle auf den Leib geschrieben, leider fehlt halt ein würdiger Gegner. Wertung: 2/5 GolddukatenMehr anzeigen


cinelueger

vor 2 Jahren

Ich musste nach etwas mehr als der Hälfte abstellen, nachdem ich mich schon zwei oder drei mal motivierte weiter zu schauen. Ich denke dies sagt alles zu diesem inhaltslosen gemetztel Film! Achtung Spoiler: Es gibt gefühlte 2000 Tote und wohlverstanden, nur bis zu dem Punkt als ich abstellte….Mehr anzeigen


cinemany

vor 4 Jahren

Ein Stern musste ich geben, damit ich überhaupt etwas schreiben kann. Ist ein typischer 3D Film: dumm - dümmer - am dümmsten. Keine Story, alles völlig zusammenhangslos, John killt gefühlte 1500 Leute, warum weiss man nie. Dann taumelt er plötzlich in Marokko durch die Wüste, im Anzug natürlich, keiner weiss warum. Aber er trifft auf einen Prinzen aus einem Disneyfilm, der anscheinend der grosse Boss ist - keine Ahnung wo dies hergenommen wird. Dann wieder New York, den Faden gibst ja längst nicht mehr, es gab ja gar keinen. Am Ende Absturz aus dem 73 Stockwerk mit etwas 10 Kugeln im Körper, überlebt aber, wie ist nicht vorstellbar und trifft auf einen anderen Unterwelt König aus dem Hackfleisch gemacht wurde, welcher aber ebenfalls als Hackfleischbällchen überlebt und zusammen schwören sie Rache - freut euch auf John Wick 4: Das herumrennende Fleischermesser. Keanu Reeves muss Pleite sein, dass er so was mitmacht.Mehr anzeigen


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