Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel USA 2014 – 89min.

Filmkritik

Spukhaus-Einmaleins

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Grundlage dieses an den Kinokassen recht erfolgreichen Okkult-Streifens ist ein Brettspiel aus dem Hause Hasbro, das einer Gruppe Teenagern das Fürchten lehrt. Brav und artig arbeitet sich Regiedebütant Stiles White dabei an gängigen Horrorfilmklischees ab, ohne auch nur einmal mehr zu liefern als eine 08/15-Gruselstimmung.

Nach dem mysteriösen Selbstmord ihrer besten Freundin Debbie ist die Highschool-Schülerin Laine (Olivia Cooke) tief getroffen, stößt im Zimmer der Toten allerdings auf ein altes Hexenbrett, das erst vor kurzem zum Einsatz gekommen sein muss. Da sie sich von Debbie nicht richtig verabschieden konnte, nimmt sie im Beisein ihrer Freunde über das Ouija-Spiel Kontakt zum Jenseits auf. Dummerweise antwortet jedoch nicht der Geist der Verstorbenen, sondern eine böse Macht, die nur darauf gewartet hat, neues Unheil anzurichten.

Spätesten seit dem Überraschungshit Paranormal Activity gilt der umtriebige Produzent Jason Blum als Spezialist für günstig gefertigte, aber erstaunlich einträgliche Horrorware. Gemeinsam mit der von Michael Bay, Brad Fuller und Andrew Form verantworteten Genre-Schmiede Platinum Dunes präsentiert er nun die Adaption eines beliebten Gesellschaftsspiels, die in den USA trotz verhaltener Kritiken mehr als das Zehnfache ihrer Produktionskosten einspielen konnte. Verwundern muss es daher nicht, dass die Ankündigung einer Fortsetzung nicht lange auf sich warten ließ.

Wirklich abgewinnen kann man der Idee eines Sequels jedoch nur wenig, da sich Ouija fast sklavisch an sattsam bekannte Spukhaus-Muster klammert. Nach einem erfreulich bedächtigen Einstieg, der Laines Trauer ausreichend Raum gibt, schalten White und Koautorin Juliet Snowden – gleichzeitig die Ehefrau des Regisseurs – schnell in einen Copy-and-Paste-Modus, der auf genreerprobte Zuschauer reichlich handzahm wirken dürfte, selbst wenn hier und da ein Schockmoment gelingt.

Bis auf Laine bleiben die Protagonisten austauschbare Abziehbilder, wobei sich eine Figur auf derart plumpe Weise als Funktionsträgerin entpuppt, dass es fast schon wieder komisch ist. "Abgerundet" wird die uninspirierte Brettspiel-Verfilmung durch genretypische Handlungsorte wie eine psychiatrische Einrichtung und eine wenig ausgefeilte Erzählweise, die große Überraschungen erst gar nicht aufkommen lässt. Auch wenn das Set-Design und die Computereffekte halbwegs annehmbar geraten, bewegt sich der Film atmosphärisch viel zu selten aus seiner Komfortzone heraus. Weshalb man dem hastig abgesegneten Nachfolger schon jetzt eher gleichgültig entgegenblickt.

16.04.2024

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Ein Horrorstreifen, der gruselige Momente fast ausschliesslich mit Jumpscares erzielt. Diese erzielen zwar die gewünschte Wirkung meistens, für einen guten Film braucht es aber mehr. Die Handlung und das Schauspiel sind etwa Mittelmass. Insgesamt ist "Ouija: Spiel nicht mit dem Teufel" zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut.
6/10Mehr anzeigen


eniisenseless

vor 8 Jahren

Ich habe mehr erwartet, richtig langweilig


banismi

vor 9 Jahren

langweilig........ höchstens 5min waren wirklich spannend.....


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