Willi und die Wunder dieser Welt Deutschland 2009 – 78min.

Filmkritik

Pädagogisch wertvolle Weltreise

Filmkritik: Cindy Hertach

Die beliebte TV-Sendereihe "Willi will's wissen" wurde für ihre unterhaltsame und kindgerechte Wissensvermittlung schon mehrfach ausgezeichnet. Jetzt hat sie den Sprung auf die Leinwand gewagt. Obwohl nicht immer ein roter Faden erkennbar ist, beeindruckt die Kinoversion durch ihre, zwar nicht besonders neue, aber dennoch spektakuläre Bilderwelt.

Willi Weitzel, seines Zeichens neugieriger Reporter und quirliger Moderator der populären und preisgekrönten Kindersendung "Willi will's wissen" dehnt seinen geographischen Forschungsradius in der Kinofassung erheblich aus. Geht er im Fernsehen noch allerhand Fragen aus dem Alltagsleben nach, nimmt er sich fürs Kino eine spektakuläre Reise quer über den Globus vor. Nach dem Motto "In 80 Fragen um die Welt" bereist Willi mehrere Kontinente und lässt sich während 78 Minuten von Experten zahlreiche Natur- und Kulturphänomene erklären.

In Australien flieht er vor hungrigen Krokodilen und bewundert die eindrucksvollen Behausungen der Weber-Ameisen, während er in Afrika mit dem Abenteurer Michael Martin auf dem Motorrad die grösste Wüste der Welt durchquert und auf gastfreundliche Nomaden trifft. In Kanada dagegen krault er schlaftrunkene Eisbären, nachdem er zuvor in Tokio ins Grossstadtleben eintauchen und gegen den deutschen Sumo-Ringer Torsten Scheibler antreten durfte.

Seine Themenvielfalt macht den Film zu einem kunterbunten Sammelsurium kurioser Fakten und offenbart damit auch seine grösste Schwäche: Die Auswahl der Schauplätze wirkt konzeptlos und die zahlreichen Begegnungen fremden Kulturen bleiben oberflächlich und ohne Zusammenhang. Ausserdem sind die gestellten Szenen nicht immer mit dem suggerierten dokumentarischen Charakter in Einklang zu bringen, was bei manchen Kindern Verwirrung stiften dürfte. Wenn Willi etwa vor den furchterregend Krokodilen flüchten muss oder nachts panisch durch den dunklen Dschungel irrt, mag das vor allem die ganz Kleinen überfordern, die die Fiktion hinter diesem Pseudo-Dokumentarfilms noch nicht durchschauen, wenn nicht gar verängstigen.

Abgesehen davon ist der Film über weite Strecken eine kurzweilige, und auch für die erwachsene Begleitperson unterhaltsame Entdeckungsreise, die in landschaftlich extreme und spektakuläre Lebensräume führt. Sympathisch auch der gewitzte Reporter Willi, der als wissensdurstiger Weltreisender von einem Abenteuer ins nächste stolpert und dabei spielerisch Wissen vermittelt.

16.11.2009

4

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