Invictus - Unbezwungen USA 2009 – 133min.

Filmkritik

Die Macht der Vergebung

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Vorurteile und Vergebung sind die Grundthemen in Clint Eastwoods neuem Film. "Invictus" zeigt, wie Südafrika unter der Führung von Nelson Mandela den Weg aus der Apartheid fand. Und welche Rolle die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft dabei spielte.

Am 11. Februar 1990 wurde Nelson Mandela nach 27 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Von den schwarzen Einwohnern Südafrikas wurde er als Held gefeiert, von den weissen Einwohnern als Terrorist gefürchtet. Am 27. April 1994 wurde Mandela an den ersten freien Wahlen nach der Abschaffung der Apartheid zum Präsidenten von Südafrika gewählt. Er setzte es sich zum Ziel, die sich misstrauenden Bevölkerungsteile zu versöhnen. Dazu kamen ihm die 1995 in Südafrika ausgetragenen Rugby-Weltmeisterschaften gerade recht.

Die Nationalmannschaft, die Springboks, bestand mit einer Ausnahme ausschliesslich aus weissen Spielern, die zudem in den Farben und einem Symbol der Apartheid spielten. Die Identifikation dieses Teams mit der früheren Unterdrückung führte dazu, dass bei den Nationalspielen die schwarzen Besucher jeweils die Gastmannschaften anfeuerten. Doch für Mandela war klar, dass ein Triumph der Rugby-Spieler an den Weltmeisterschaften ein wichtiges Element auf dem Weg zu einer friedlichen Zusammenleben von Weiss und Schwarz sein kann. Aus diesem Grund suchte er Kontakt zu François Pienaar, dem Captain der Springboks.

Die beiden Hauptfiguren in «Invictus» werden von Morgan Freeman und Matt Damon meisterhaft verkörpert. Doch das Drama ist viel mehr als nur eine Bühne für zwei grosse Schauspieler. Wie schon in «Gran Torino» erzählt Clint Eastwood eine Geschichte über die Kraft der Vergebung. Sein Mandela ist ein strahlendes Vorbild, nicht nur für Politiker, sondern für jeden Menschen. Immer wieder erinnert er seine Wegbegleiter, dass sie über ihre eigenen Gefühle hinwegsehen müssen, wenn sie eine fruchtbare Zukunft erreichen wollen.

Die inspirierende Aussage von der Überwindung von Hass und Rache steht in "Invictus" klar im Zentrum. Eastwood verpackte diese Botschaft sehr bewegend in zweckdienliche Szenen, die auch eine auflockernde Prise Humor enthalten. Da wird man dem Altmeister auch verzeihen, dass er sich gegen Ende ein wenig in den Rugby-Kämpfen verliert und die visuellen Effekte eher etwas dürftig ausgefallen sind.

10.03.2010

5

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

dramatisch, praktisch, gut.


movie world filip

vor 12 Jahren

hat mich nicht so gefallen... interessante geschichte, aber ein buch darüber würde gleiche impact haben... Easwood machte besseres


cercamo

vor 13 Jahren

spannende Weltgeschichte


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