17 Again USA 2009 – 102min.

Filmkritik

Mit 17 hat man noch Träume...

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Mike verliert den Job, seine Frau will die Scheidung, und die Kinder wollen nichts mehr von ihm hören - da ist er plötzlich wieder so jung wie sie: Teenie-Komödie mit Zac Efron.

Noch einmal jung sein, davon träumt in Hollywood jeder. Jenseits der Leinwand sind Botox und Faceliftings die Mittel der Wahl, um sich solche Wünsche zu erfüllen. Auf der Leinwand aber sind es eher Körpertausch und Zeitreisen, die den Protagonisten noch einmal mit der Vergangenheit konfrontieren - und ihm natürlich die eine oder andere sinnvolle Lektion erteilen.

Exakt diesem Muster folgend erzählt auch «17 Again» letztlich keine neue Geschichte. Mike (Matthew Perry) ist mit 37 jedenfalls reichlich frustriert von seinem Leben. Im Job werden immer die anderen befördert, die Kinder zeigen kaum bis kein Interesse an ihm und die Ehe mit Scarlett (Leslie Mann), für die er einst die Basketballlaufbahn an den Nagel hing, als sie schwanger wurde, liegt in Scherben. Doch das Schicksal nimmt seinen Wunsch, die Zeit noch einmal zurückzudrehen, allzu ernst - und so erwacht er eines Morgens im Körper eines Siebzehnjährigen (Zac Efron).

Was ihm dann bevorsteht, lässt sich schnell erahnen: Nach einem kurzen Outfit-Debakel wird der junge Mike bald zum coolsten Kerl der High School, erlebt seine eigenen Kinder in einer ganz neuen Umgebung und nähert sich sogar wieder seiner nichts ahnenden Ehefrau an, die derweil auf den Scheidungstermin wartet und sich nicht zu erinnern scheint, wie ihr Gatte als Jugendlicher aussah.

Dass die Geschichte nicht zumindest hin und wieder Spaß machen würde, kann man nicht behaupten. Dafür bietet sie schlicht zu viel Potential für chaotische Verwechslungen, während gleichzeitig mit Zac Efron ein weltweit gefeierter Jungschauspieler im Zentrum des Geschehens steht, der in bester Tom Cruise- und Michael J. Fox-Tradition gutes Aussehen, ein intuitives Gespür für Timing und echte Leinwandpräsenz verströmt.

Dass Regisseur Burr Steers, der zuvor das wesentlich weniger gelackte Pubertätsdrama «Igby» inszenierte, viel aus seinem Plot macht, kann man leider trotzdem nicht behaupten. «17 Again» ist weder so charmant wie "Big" noch so bissig wie "Freaky Friday", sondern eher unoriginell und vor allem kreuzbrav. Statt auf Augenhöhe mit seinem Helden von überschäumenden Hormonen zu erzählen, predigt der Film ungerührt aus erwachsener Perspektive Abstinenz vor der Ehe und Moralisches von Selbstrespekt und Familienglück. Das wirkt in einer Teenie-Komödie mitunter bemerkenswert fehl am Platz - ist aber in Anbetracht eines von Miley Cyrus' und Zac Efrons "High School Musical" geprägten, jungen Wertekonservatismus vielleicht doch ein Zeichen unserer Zeit.

20.08.2013

2

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Kommentare

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lolita

vor 9 Jahren

war ok


gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

ganz OK.


Felixina

vor 11 Jahren

toller film


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