Interview

Scarlett Johansson und Aaron Eckhart

Interview: Portmann Media

Die talentierte Schauspielerin fühlt sich in Venedig sichtlich wohl. Die Gondelfahrten amüsieren und das Essen schmeckt. Auch Eckhart empfindet ähnlich.

Scarlett Johansson und Aaron Eckhart

Q:Scarlett und Aaron, ich freue mich, euch zu sehen. Geniesst ihr das Festival hier in Venedig?A: Johansson: Es ist schon ein wenig verrückt. Wir sind mit den Gondeln schon fast überall hingefahren um Pressetermine zu erreichen und Interviews zu geben. Aber wir hatten deshalb auch sehr wenig Zeit, um die Stadt zu geniessen. Dafür schmeckt das Essen (lacht).Eckhart: Ja, die Bootsfahrten waren toll. Die Gondeln gefallen mir sehr. Q: Ist es nicht komisch, dass ihr überall wo ihr auftaucht, von Fotografen belagert werdet? Oder gewöhnt man sich daran?A: Johansson: Nein, richtig daran gewöhnen kann man sich eigentlich nicht. Aber irgendwie erwartet man, dass es so sein wird und bereitet sich entsprechend darauf vor. Das ist etwas anderes, als wenn man sein normales Privatleben führen will. Dort erschrickt man manchmal schon, wenn einem plötzlich jemand eine Kamera ins Gesicht hält. Wenn es aber so wie hier in Venedig ist, fühlt man sich viel wohler, weil man sich auf alles vorbereiten kann. Aber es ist trotzdem etwas seltsam. Q: Nun zu «The Black Dahlia»: Film-Noirs haben sehr komplexe Charaktere, die alle eine Vergangenheit und eine klare Zukunft haben. Das ist nicht so, wie in allen anderen Genres. Es muss sehr viel Spass gemacht haben, in diesem Film mitzuspielen.A: Johansson: Es hat wirklich Spass gemacht und ich hatte auch eine gute Zeit. Es war aber auch eine Herausforderung. Wenn ich beispielsweise mit einem anderen Schauspieler eine Dialog-Szene drehen musste, war das sehr schwer, denn die Dialoge sind extrem stilisiert und teilweise auch etwas verkümmert. Man sagt dann beispielsweise Dinge wie «Wie konntest du nur Dwight, wie konntest du nur?» Es ist sehr schwierig, das auf die Reihe zu bekommen, denn es fühlt sich einfach so unnatürlich an. Der ganze Dialog ist unnatürlich. Ich weiss nicht, wie ich das erklären soll... Man muss sich selbst einfach so überzeugen, dass man das was man sagen muss, als eigene Meinung verkaufen kann. Wenn das nicht so ist, verliert der ganze Film sehr viele Emotionen.Q: Die Kostüme sind in einem solchen Film auch extrem wichtig. Wie sie aussehen, wie sie getragen werden und so weiter. Könnt ihr etwas über darüber erzählen?A: Eckhart: Nun, ich für mich, brauche die Kleider nicht zwingend. Trotzdem kam dabei sehr viel Energie rüber, wenn man einen dreiteiligen Anzug und eine Pistole im Schulterhalfter trägt. Alles auf dem Set, von den Telefonen bis zu den Autos, haben uns in diese Ära zurückversetzt. Das macht es sehr einfach, da reinzuschlüpfen und zu denken, dass man im Jahr 1947 lebt. Da gehört auch der mentale Lebensstil dazu. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, das zu spielen, weil damals sehr viele Dinge einfach komplett anders waren.Johansson: Es ist toll, die Möglichkeit zu haben, all diese glamourösen Kleider zu tragen. Ich hatte zwei sehr liebenswürdige Garderobendamen, die für mein Outfit verantwortlich waren. Sie waren selbst auch sehr angetan von dem Ganzen. Sie haben fast monatelang geübt, um roten Lippenstift richtig aufzutragen. Es war toll, in dieses Kosmetik-Ding integriert zu werden. Vor allem, wenn man als Girl mit Frauen zusammenarbeitet. Ich war immer sehr aufgeregt und es hat wirklich Spass gemacht. Q: Wie haben Sie es mit der Kleiderauswahl für den roten Teppich gehandhabt?A: Johansson: Ich versuche immer, bestimmte Themen zu machen. Vor allem, wenn es ein Film mit einem so speziellen Stil wie dieser ist. Ich habe mich dafür entschieden, bei der Premiere des Films in Venedig ein altmodisches Kleid aus den 50ern zu tragen, um mich diesem Stil anzupassen. Ich liebe es, mich für den roten Teppich anzuziehen und jedes Mal etwas Neues auszuprobieren. Man zieht, so finde ich, auch für die Presse etwas anderes an, als das was man sonst privat tragen würde.

27. Oktober 2006

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