Blade 2 Deutschland, USA 2002 – 117min.

Filmkritik

Vampirjagd mit Stil

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Vampirjäger Blade aus dem Heldenarsenal der Marvelcomics kehrt auf die Leinwand zurück. Seine Mission ist immer noch dieselbe: Untote Blutsauger per Silber, Knoblauch und roher Gewalt in ein Häuflein Asche zu verwandeln. Aber mit viel Coolness, bitte.

Viel geändert hat sich nicht, seit Wesley Snipes das letzte Mal als Halbvampir "Daywalker" Blade den blutrünstigern Wiedergängern das Nachtleben schwer machte. Immer noch taucht er überall auf, wo sich die Damen und Herren mit den spitzen Eckzähnen versammeln und richtet unter ihnen, ohne mit der Wimper zu zucken, Massaker an.

Selbst wenn die Wimper zucken würde, wäre dies hinter der Sonnenbrille nicht zu sehen, die Blade immer noch bei Tag und Nacht trägt. Auch den Rest des Outfits haben die Ausstatter praktisch unverändert aus der Requisitenkammer geholt: Schwarzer Ledermantel, schmuckes Samuraischwert, Kampftop mit allerlei Schnallen und Schnickschnack. Ein Vampirjäger tötet schliesslich mit Stil.

Nach getanem Nachtwerk kehrt Blade in seine Bat-Höhle zurück, wo Gehilfe Scud (Norman Reedus) neue Waffen, Alarmanlagen und andere Gadgets zusammenbastelt. Der kleine Daniel Düsentrieb hat die Stelle von Blade's altem Kampfgefährten Whistler (Kris Kristofferson) eingenommen, der in Teil eins das Zeitliche segnete. Oder doch nicht? Blade hegt zumindest den Verdacht, dass die Blutsauger Whistler zu einem der Ihren gemacht haben.

Zunächst einmal muss aber eine die Welt bedrohende Gefahr her. Diese erscheint in Gestalt der Reaper, einer besonders unappetitlichen Spezies von Nachtgestalten. Vor ihnen haben sogar die normal unsterblichen Vampire Schiss, denn sie haben nicht bloss Menschen auf dem Speiseplan, sondern auch herkömmliche Untote.

Um nicht von der Spitze der Nahrungskette verdrängt zu werden, schicken die Vampire eine Delegation zu Blade mit dem Vorschlag, die Reaper gemeinsam auszurotten. Der Daywalker soll eine Elitetruppe anführen, deren Mitglieder so klingende Namen wie Lighthammer, Snowman oder Priest tragen. Eintrittsbedingung in dieses "Bloodpack" scheint dabei neben kämpferischen Fähigkeiten auch ein exzentrisches Outfit gewesen zu sein. Darauf wird Halali geblasen.

"Blade II" entfernt sich nicht weit vom Vorgänger, versucht diesen aber noch zu übertreffen, was stilisierte Kampfszenen, Coolness der Charaktere und die Brutalität von Blade's Exekutionen betrifft. Das mag bei einem herkömmlichen Abenteuerfilm lächerlich wirken, doch der Vampirjäger will nicht verleugnen, dass er einem Comic entsprungen ist und schwelgt in den Übertreibungen eines zeichnerischen Stils. Insofern liefert er Popcorn-Kino erster Güte für Liebhaber adrenalingeschwängerter, auf Hochglanz polierter Action der unrealistischen Art.

25.01.2021

4

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Kommentare

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benusa

vor 20 Jahren

Technisch kann man den Film nichts vorwerfen und auch die Kampfszenen sind sehenswert. Die Story ist jedoch dermassen loechrig, und vor allem, wer hat Wesley Snipes geraten Schauspieler zu werden?


cinemangirl

vor 21 Jahren

Ist gut aber nicht für alle geeignet


fosz

vor 21 Jahren

super geil


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