IF: Imaginäre Freunde USA 2023 – 104min.

Filmkritik

Eine Reise in die Fantasie

Filmkritik: Maxime Maynard

Nach seinem letzten (Horror)Film macht der Schauspieler und Regisseur John Krasinski eine 180-Grad-Wendung und dreht mit seinen neuen Film «IF: Imaginäre Freunde» eine postitive Komödie, die perfekt für Kinder geeignet ist.

Bis ihr Vater, der sich zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus befindet, wieder gesund ist, zieht die junge Bea (Cailey Fleming) zu ihrer Grossmutter nach New York. Eines Tages sieht sie eine seltsame Gestalt, der sie bis zu ihrem Nachbarn Cal (Ryan Reynolds) folgt. Dort erfährt sie, dass die Fantasiegestaltem durchaus real sind, jedoch können nur sie und Cal sie sehen. Doch wenn sie erwachsen sind, vergessen die Menschen ihre einstigen Spielgefährten. Bea beschliesst, alles zu tun, um ihren neuen Freund:innen zu helfen, von anderen Kindern adoptiert zu werden.

Zwischen 2005 und 2013 schoss der US-Amerikaner John Krasinski mit seiner Rolle als Jim in der erfolgreichen US-Adaption von «The Office» durch die Decke. 2018 und 2020 erlangte er mit seinen Horrorfilmen «A Quiet Place» und «A Quiet Place - Abseits des Pfades» (2018 und 2020), deren Prequel «A Quiet Place: Tag Eins» – diesmal unter der Regie von Michael Sarnoski – im Juni in die Kinos kommt, auch als Regisseur grosse Anerkennung. In seinem neuen Projekt liefert er eine geballte Ladung Optimismus und versucht, das Kind in jedem von uns zu wecken.

Dafür setzt er Ryan Reynolds in Szene, in einer Art zensierter All-Age-Version der Rollen, die ihn bekannt gemacht haben, von Deadpool bis zu Adam in «The Adam Project» (2022). Dies ist eine willkommene Ergänzung für die älteren Zuschauer:innen, die sich sonst manchmal in der Atmosphäre des übertriebenen Frohsinns, die den Film durchflutet, verlieren könnten. Die junge Caley Fleming verleiht ihrer Figur Bea viel Dynamik und zeigt vor allem in den dramatischeren Momenten ein bemerkenswertes Talent, das man im Auge behalten sollte.

Mit einem Stil, der Disney-Klassikern ähnelt, richtet sich «IF: Imaginäre Freunde» eindeutig an ein kindliches Publikum. Er versucht 100 Minuten lang, die kleinsten Emotionen seiner Figuren durch Melodien, die mal weinerlich, mal heiter sind, offen zu zeigen. Das Ergebnis ist viel zu aufdringlich und belastet die Erzählung immer wieder. Der Soundtrack, der vom grossartigen Michael Giacchino komponiert wurde, ist dennoch grandios.

Vor allem die Figuren der imaginären Freunde sind besonders sehenswert. Die Effekte sind grossartig und jede Kreatur findet mit ihrem eigenen Stil ihren Platz auf der Leinwand, obwohl der Kontrast zu den realen Aufnahmen offensichtlich ist. Das Ergebnis ist trotzdem sehenswert. Ohne Zweifel werden sich sowohl Kinder als auch Erwachsene vom Charme von Blue, Blossom, Lewis und den anderen verzaubern lassen: Den wahren Stars des Films!

15.05.2024

3.5

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Kommentare

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CineMani

vor 7 Tagen

Bevor John Krasinski sein «A Quiet Place: Day One»-Horrorprequel ins Kino hievt, überrascht er mit dem Familien-Gefühlsdrama «IF». Das Kürzel steht für «Imaginary Friends» und entführt ähnlich wie zuvor «Toy Story» oder «Monsters, Inc.» in die Welt von Helden aus Kindertagen, die man als Erwachsener in der Regel längst vergessen hat. Und so ist denn auch «If» nicht nur ein toller Kinderfilm, sondern erinnert erwachsene Begleitpersonen unmittelbar an die eigene Kindheit voller Feen, Einhörner, Zauberer und Clowns, aber auch Monster. Vom kindlich animierten Paramount-Logo weg legt Krasinski den Gefühlsteppich für grosses Familienkino Marke Hollywood. Seine selbstverfasste Story gefällt mit Sound (von Michael Giacchino) und Vision (von «Schindler's List»-Kameramann Janusz Kaminski), besticht mit grandiosen «Cocoon»-Momenten (siehe Grossmutter) und Jugenderinnerungen (wie etwa das Wasserballett). Schon viele Filme haben Real- und Animationsfilm mal besser, mal schlechter miteinander kombiniert, dieses Herzschmerzdrama geht aber weit über den puren Showeffekt hinaus. Echt stark! P.S.: Wer die englische Originalfassung hört, der erfreut sich an der US-Stimme von Louis Gossett jr. «An Officer and a Gentleman», «Iron Eagle» … R.I.P!Mehr anzeigen


Taz

vor 8 Tagen

Enttäuschend. Witz und Spass gehen gegen Drama und Kitsch unter.


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