Missing USA 2023 – 111min.

Filmkritik

Neue Wendungen mit jedem Klick

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

2018 erschien der Desktopthriller «Searching», dessen Handlung sich ausschliesslich auf Laptop- und Handybildschirmen abspielt. Mit «Missing» folgt nun eine Fortsetzung, die formal denselben Weg einschlägt, inhaltlich jedoch für sich allein steht. Obwohl das Ganze unter dem Strich überkonstruiert ist, bleibt es bis zum Ende spannend.

June (Storm Reid) liebt ihre Mutter Grace (Nia Long), findet ihre überfürsorgliche Art manchmal aber ganz schön anstrengend. So auch jetzt, da Grace mit ihrem Partner Kevin (Ken Leung) vereist und eine Freundin beauftragt, hin und wieder nach ihrer Tochter zu schauen. Als June die beiden nach dem Urlaub, wie vereinbart abholen will, wartet sie am Flughafen vergeblich. Weil sie niemanden erreicht und die Polizei keine grosse Hilfe ist, begibt sie sich von ihrem Laptop aus auf Spurensuche.

Figuren und Plot unterscheiden sich, optisch hält sich der von Nick Johnson und Will Merrick inszenierte Vermisstenthriller allerdings an das Konzept des Vorgängers, dessen Geschichte in Form einer fiktiven True-Crime-Serie kurz aufgegriffen wird. Ständig springt June bei ihren Recherchen zwischen Chatprogrammen, Internetseiten, Nachrichtenbeiträgen und Videoüberwachungsaufnahmen hin und her. Das Tempo halten die Macher hoch, sodass mitunter gar keine Zeit bleibt, über logische Brüche in der Handlung nachzudenken.

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass wir über die Desktopsicht einige Male tief ins Innenleben der Charaktere blicken können. Etwa, wenn June eine «Ich liebe dich!»-Message ihrer Mutter nur mit einem Daumen-hoch-Emoji beantwortet. Hauptdarstellerin Storm Reid macht ihre Sache als verzweifelte Tochter gut. Durchhänger gibt es keine. Wie schon in «Searching» übertreibt es das Drehbuch gegen Ende aber mit den Wendungen und lässt die Bildschirmperspektive zunehmend erzwungener wirken.

20.02.2023

3.5

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Kommentare

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Filmenthusiast

vor einem Jahr

Dieses Kid sitzt den ganzen Film durch vor dem Computer!!! 95% bestehen aus Computerscreens von Facebook, Whatsapp, Email, Google ... sicherlich eine gewagte Filmidee.

Wer Whatsapp, Facebook und Co. gerne auf der grossen Kinoleinwand sehen will, ist bei diesem Film richtig.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


Patrick

vor einem Jahr

Trotz das Missing ausschliesslich im Laptopcomputer abspielt kan das Movie mit immer anderen Wendungen bis zum Filmende überzeugen.Das Ende ist verblüffend und Ultra Spannend.Hätte nicht gedacht dass mich Missing an den Stuhl fesselt ausserdem ist das Movie ein Muss für Apple Fans.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


iwillnotcry

vor einem Jahr

Ich weiß nicht was der boomer hat, der die andere bewertung geschrieben hat, aber ich saß im kinosaal und hab mind. 3 mal geheult weils gefühlstechnisch einen komplett mitnimmt. Über das Ende kann man sich streiten, ich hätte dort mehr erwartet aber sonst von vorne bis hinten komplett krasser film mit liebe im detail und so vielen zusammenhängen die man nicht hervorsieht.Mehr anzeigen


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