After Forever USA 2020 – 105min.
Filmkritik
Offen toxisch
«After Forever» ist der mittlerweile vierte Film der Reihe des ewigen Hin-und-Her zwischen Tessa und ihrem Bad Boy Hardin. Wirklich neu ist an diesem Film eigentlich nichts. Allenfalls, dass Tessa zumindest ansatzweise kapiert, wie toxisch ihre Beziehung ist.
Im Grunde ist das Ende von «After Forever» auch der ideale Schlusspunkt für diese Reihe, denn so wie die Beziehung von Tessa und Hardin über mittlerweile vier Filme hinweg dargestellt wurde, ist ein gemeinsames Happyend unmöglich – oder aber wird im fünften Film völlig erzwungen wirken. Denn dieser Film macht mehr noch als die vorherigen klar, wie ungesund die Beziehung dieser beiden Menschen ist. Irgendwie zweifelt man zwar daran, dass es die Intention der Romanautorin und der Filmemacher war, junge Mädchen und Frauen davor zu warnen, sich in einer toxischen Beziehung zu verlieren. Aber genau das macht dieser Film.
Er zeigt Tessa als die Frau, die immer gibt und vergibt, und Hardin als den Narzissten, der keinerlei Selbstkontrolle hat, aber diese Beziehung kontrollieren will. Bezeichnend sind die Szenen, die Tessa ohne Hardin zeigen. Da blüht die junge Frau auf. Ist er da, endet alles wieder im Psycho-Stress. Überhaupt: Hardin ist hier im Endeffekt nur ein oder zwei Schritte von dem Stalker der Netflix-Serie «You» entfernt. Das macht den Film in gewisser Weise gruselig, weil er sich eigentlich so gibt, als wollte er von der einzig wahren, ganz grossen Liebe erzählen, die alle Widrigkeiten überwinden muss, während er ein perfektes Fallbeispiel für eine ungesunde Beziehung ist.
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