Life Kanada, Grossbritannien 2015 – 111min.

Filmkritik

Auf dem Weg zur Ikone

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Um der Hollywood-Legende James Dean näherzukommen, wählt Anton Corbijn in seinem vierten Spielfilm einen interessanten Ansatz. Statt einen biografischen Abriss zu liefern, konzentriert er sich auf wenige Wochen im Leben des Jungschauspielers. Genauer gesagt auf die Zeit, in der einige berühmte Fotos entstanden, die im März 1955, nur wenige Monate vor Deans tragischem Unfalltod, im "Life"-Magazin veröffentlicht wurden.

Als der Promi-Fotograf Dennis Stock (Robert Pattinson) auf einer Hollywood-Party den noch recht unbekannten Schauspieler James Dean (Dane DeHaan) kennenlernt, der gerade das Drama East of Eden abgedreht hat, ist er augenblicklich überzeugt, einen zukünftigen Superstar vor sich zu haben. Die Ausstrahlung des jungen Manns nimmt Stock so sehr gefangen, dass er ihm kurzerhand ein Fotoessay im "Life"-Magazin anbietet, das den Darsteller landesweit bekannt machen könnte. Obwohl Dean recht bald zusagt, läuft die Zusammenarbeit zunächst alles andere als reibungslos ab. Denn wiederholt entzieht sich der exzentrische Mime den Vorschlägen des Fotografen, der trotzdem hartnäckig bleibt.

In dem Moment, in dem James Dean und Dennis Stock aufeinandertreffen, begegnen sich – so erzählt es "Life" – zwei junge Menschen, die beide eine komplizierte Lebensphase durchlaufen. Während der aufstrebende Schauspieler unbedingt im Filmgeschäft Fuß fassen, sich aber nicht an die Regeln und Umgangsformen der Hollywood-Industrie halten will, träumt der Standfotograf von höheren Weihen und muss sich zudem mit seiner Ex-Frau herumschlagen, die ihn energisch an seine Vaterrolle erinnert. Konflikte, die ein differenziertes Charakterbild der Protagonisten zeichnen sollen, manchmal aber etwas stiefmütterlich ausgearbeitet werden.

Zweifellos gelingt es Dane DeHaan vortrefflich, Deans Gestik, Mimik und Sprachduktus zu imitieren. Und einige Szenen, die das rebellische Auftreten des Jungschauspielers illustrieren, haben erstaunlich hohen Unterhaltungswert. Dennoch drängt sich immer wieder der Eindruck auf, dass Corbijn und Drehbuchautor Luke Davies ihre Doppelperspektive nicht vollends in den Griff bekommen. Beispielsweise schafft es der Film nur bedingt, die künstlerische Vision im Entstehungsprozess der heute ikonischen "Life"-Bilder zu vermitteln. Und das, obwohl der Regisseur selbst ein weltweit anerkannter Fotograf ist. Überzeugender fällt dagegen das heraufbeschworene Zeitkolorit gegen Ende der klassischen Studioepoche Hollywoods aus. Kostüme und Ausstattung lassen große Sorgfalt erkennen und machen es dem Betrachter leicht, in die längst vergangene Ära abzutauchen.

16.04.2024

3

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Kommentare

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AnjA

vor 7 Jahren

Etwas zäher Film... gute Schauspieler!


Schlosstaube

vor 7 Jahren

Total langweilig und nicht zu empfehlen!


gimir

vor 8 Jahren

Im Fokus steht nicht James Dean, sondern der Fotograf Dennis Stoke, von Pattinson brillant gespielt.


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